Dr. Klein Trendindikator: Immobilien im Süden - Preiskurven nicht mehr ganz so steil

Die Preise für Wohnimmobilien in südlichen Metropolregionen steigen weiter – wenn auch etwas weniger stark als in den Quartalen zuvor. Einzige Ausnahme sind Wohnungen in München: Hier ist kein Abbremsen zu spüren. Im Vergleich zum dritten Quartal 2016 macht sich die Teuerung deutlicher bemerkbar: Alle drei Metropolregionen verzeichnen zweistellige Wachstumsraten, Münchener Häuser legen sogar um fast 20 % zu.

Stuttgart: „Irgendwann ist die Schmerzgrenze erreicht“

Die Preisdynamik in der Stuttgarter Region schwächt sich etwas ab, die Steigerung zum Vorquartal bleibt unter der Zwei-Prozent-Marke (Wohnungen: +1,58 %, Häuser: +1,8 %). Roland Lenz, Niederlassungsleiter beim Finanzdienstleister Dr. Klein in Stuttgart, sieht darin einen Trend: „Ich glaube, dass dieser etwas moderatere Anstieg bis auf Weiteres bleiben wird“, so seine Einschätzung. „Wobei `moderat´ ziemlich untertrieben ist, wenn man ein Jahr zurückschaut – da ist die Verteuerung von knapp 14 % schon enorm.“ Lenz zufolge sähen auch immer mehr Immobilienkäufer oder Bauherren nicht mehr ein, jeden Preis zu bezahlen. „Irgendwann ist die Schmerzgrenze erreicht, selbst wenn eine Finanzierung immer noch möglich wäre. Viele gucken sich daher im Umland um und kaufen oder bauen dort“, so Lenz weiter.

Im Mittel zahlen Stuttgarter mit 2.840 €/qm für Häuser und 2.859 €/qm für Wohnungen ähnlich viel. Während der Höchstpreis für ein Haus im dritten Quartal den Rekordwert von 9.434 €/qm erreicht, liegt die teuerste Wohnung bei 7.517 €/qm und damit fast 900 Euro unter den Maximalpreisen der davorliegenden drei Quartale.

Preise in Frankfurt steigen, aber Tempo sinkt

Die Rekordsteigerung vom vorigen Quartal erreichen die Frankfurter Wohnimmobilienpreise von Juli bis September nicht mehr – dennoch ziehen die Preise weiterhin an: Häuser kosten 1,59 % mehr als zuvor, Wohnungen 1,11 %. Der Vergleich mit dem dritten Quartal 2016 dürfte für einige neue Eigentümer schmerzlich sein: Wohnungen sind mittlerweile 18,09 % teurer als damals, Häuser immerhin 13,18 %.

Im Schnitt gaben Frankfurter erneut mehr Geld für die eigenen vier Wände aus als zuvor, besonders für Wohnungen: Der Medianwert – also der gemittelte tatsächlich gezahlte Preis – beträgt hierfür im dritten Quartal 3.281 €/qm und damit 114 € mehr als im zweiten Quartal. Für Häuser verzeichnet der Trendindikator von Dr. Klein ein Plus von 18 € (2.516 €/qm).

Die Preisspanne ist für beide Immobilienarten vergleichbar mit den vorangehenden Monaten: Wohnungen erzielen je nach Lage, Bauart und Ausstattung zwischen 1.047 €/qm und 11.292 €/qm, für Häuser werden zwischen 510 €/qm und 10.042 €/qm gezahlt.

Einstiegspreis für Münchener Eigentumswohnungen bei knapp 3.000 €/qm

Zwar kosten Häuser in der Metropolregion München im dritten Quartal "nur" 2,65 % mehr als im Vorquartal – seit Juli letzten Jahres stand immer eine 4, 5 oder 6 vor dem Komma – die Preise bewegen sich aber nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Für Häuser liegen sie 19,8 % über denen des Vorjahresquartals, für Wohnungen muss ein Plus von 12,53 % hinzugerechnet werden.

Zudem sind Wohnungen im unteren Preissegment kaum mehr zu finden: Betrug der Einstiegspreis mit Ausnahme des Vorjahresquartals in den letzten Jahren noch circa 1.600 bis 1.700 €/qm, ist im dritten Quartal keine Wohnung mehr unter 2.993 €/qm zu haben. Die teuerste wechselt den Besitzer für 8.943 €/qm. Im Schnitt entscheiden sich Wohnungskäufer für etwas günstigere Objekte: Der Medianpreis nimmt leicht ab und liegt bei 5.826 €/qm.

Für Häuser bleiben die günstigsten Quadratmeterpreise bei 511 €, während der Höchstpreis im dritten Quartal weiter nach oben geht – auf 11.707 €/qm. Der Medianwert für Häuser steigt um 43 € auf 4.276 €/qm.

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