Mehr Schutz vor Schmutz

Die Verschmutzungsneigung von Be­schichtungen auf Fassadendämmsystemen lässt sich durch ver­schiedene Maß­nahmen reduzieren. Der Schlüssel liegt in einem ausgewogenen Verhältnis von Was­seraufnahmefähigkeit, Wasserdampfdurch­lässigkeit sowie dem Abtrocknungsverhalten der Oberflächen.

Als sichtbare Schlussbeschichtung und Schutzschicht auf Fassadendämmsystemen übernehmen Putze und Fassadenfarben vielfältige Funktionen. Ihre Qualität ist entscheidend für eine dauerhaft makellose Optik der Fassade. Wichtigste Voraussetzung ist und bleibt aller­dings ihre sorgfältige und fachgerechte Ver­arbeitung. Zugleich sollten nur bewährte und technisch aus­gereifte Sys­temlösungen zum Einsatz kommen. Stimmt bei­des, ist bereits ein sehr guter Standard gesichert. Die Le­bensdauer hochwertig beschichteter Fassadendämm­systeme ist dann min­destens gleichzu­setzen mit der von be­währtem verputz­tem Mauer­werk.

Innovative Fassadentechnik

Zugleich eröffnet die technische Weiterentwicklung von Beschichtungen neue Möglichkeiten, um Fassaden noch ef­fektiver zu schützen. Hier hat es in den vergan­genen Jah­ren einen gewal­tigen Innovati­onsschub gege­ben. Auch die Widerstandsfä­higkeit der Oberflä­chen ge­gen Ver­schmutzungen konnte weiter opti­miert werden. Mit dem positiven Ergebnis, dass sich Renovierungszy­klen bei modernen Beschichtungen mittel- und langfris­tig deut­lich verlängert haben. Grundsätzliche Gradmes­ser für die Qualität von Farben und Putzen sind hoch­wertige Binde­mittel, ein hoher Binde­mittelgehalt und hoch­wertige, uv-beständi­ge Farbpig­mente.

Die qualita­tiv besten Fassadenfarben und Putze sind stets mit ei­nem ho­hen Anteil hochwertiger Bindemittel ausgestat­tet, die Farb­pigmente stabil einbinden. So bieten meh­rere Hersteller heute für unter­schiedlichste An­­wen­dungsbereiche speziell auf die Anforderungen der Fassade ab­gestimmte Sili­conharz-, Reinacrylat- und Si­likatfarben und Putze – bewährte Beschichtungen mit einer hohen Farbtonsta­bilität, geringer Kreidungsnei­gung, hoher Risssi­cherheit und UV-Beständig­keit, sowie einer hohen Widerstands­fähigkeit ge­gen Verschmutzun­gen und Al­gen- und Pilz­befall. Highend-Beschichtung im alsecco-Sorti­ment ist zum Beispiel die Fassadenfar­be Alsicolor Carbon. Die mit Carbon­fasern optimierte Fassadenfar­be ist äußerst elastisch und risssicher und eignet sich sogar für die Ge­staltung extrem dunkler Fassaden bis zum Hellbezugs­wert 5.

Beschichtungen mit geringer Ver­schmutzungsneigung

Lange Zeit galten hier die viel gelobten ultra­hydropho­ben, wasserabperlenden Ober­­­­flächen als Garanten für be­sonders verschmutzungsresistente Fassaden. Nicht bei allen Experten sind sie allerdings heute noch erste Wahl. Der Grund: Auf ihnen bilden sich kugelförmige Tautrop­fen, die nicht optimal abtrocknen. alsecco setzt inzwi­schen nach intensiver Forschung und Entwicklung und sehr guten Erfahrungen in der Baupraxis auf was­serabweisende Beschichtungen, die eine leich­te Benet­zung der Oberfläche zulas­sen. Diese mo­derate hydro­phobe Ein­stellung der Be­schichtungen mit einer ausge­wogenen Verteilung hydro­phober und hy­drophiler Be­­­­­standteile lässt Was­ser ohne starke Trop­fenbildung gleichmäßiger in der Fläche abperlen und entfernt so auf natürliche Weise anhaftende Schmutz­partikel. Mit diesem soge­nannten Hydrobalance-Effekt hat alsec­co sehr gute Er­gebnisse bei der Reduzierung der Ver­schmutzungsneigung erzielt.

Entscheidend für die Funktionali­tät des Sys­­­­­­tems ist auch hier das Austrock­nungs­­verhalten, wel­ches in erster Linie durch die Was­ser­durchlässigkeit (w-Wert) und die Diffussionsfähigkeit (sd-Wert) der Be­schichtung beeinflusst wird. Der Hydro­balance-Effekt sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis dieser bestim­menden Fakto­ren. Dank der niedrigen Wasseraufnah­me der Endbe­schichtung wird das Sys­tem dau­erhaft vor Durchfeuch­tung geschützt. Durch die sehr gute Diffussi­onsfähigkeit kann im System befindli­che Feuchtigkeit leicht von innen nach außen ausdif­fundieren. Durch die mo­derat eingestellte Hydrophobie der Oberflächenstruktur der Fassadenfar­be werden Wassertropfen, die sich auf der Oberfläche sammeln leicht ge­­spreizt, wodurch sie flacher werden und schnel­ler und gleichmäßiger ab­trocknen.

Weiterhin optimiert werden kann die Wi­­­derstandsfähig­keit gegen Verschmutzungen durch Farben mit photo­katalytischer Wirkung. Sonnenlicht aktiviert einen Kata­lysator in den Farben, der Schmutz in winzi­ge Partikel zersetzt, die sich durch Regen vom Unter­grund ablö­sen. Diese Reaktion wird durch das uv-be­ständige Weißpigment Titandioxid in besonders hochwertiger Ausführung erzielt. Bei der Fassadenfarbe Al­sicolor Car­bon ist die photokatalyti­sche Wir­kung der Oberflä­chen bereits Standard.

Effektiver Schutz vor Algen- und Pilzen

Nicht zu vernachlässigen ist auch ein wirksamer Schutz der Oberflächen vor Al­­gen und Pilzen. Sie sind ein na­türliches um­­­welt­bedingtes Phä­nomen. Kleinstlebewe­sen, die uns in der Na­tur allgegenwärtig umgeben und sich auf vielen Oberflä­chen wiederfinden – auch auf herkömmlich verputzten Fassaden, auf Verkehrsschil­dern, Leitplanken, Straßen­beleuchtungen und so­gar auf Fenstern, wenn sie über einen längeren Zeit­raum nicht gereinigt wurden. Für die Fassade haben Unter­­suchun­gen gezeigt, dass der Be­wuchs nur ober­flächlich statt­findet, nicht aber in die unte­ren Schichten eindringt. Sie beein­trächtigen also nicht die Funktionali­tät eines Dämmsystems. Optisch sind sie verständli­cherweise unerwünscht.

Wichtigste Voraussetzung, um das Risiko von Al­gen- und Pilzbefall an der Fassade nachhaltig zu redu­zieren, ist gleichermaßen die effektive Feuchteregulierung der Ober­flächen. Denn zu viel Wasser oder Feuchtigkeit  bietet den Mikroor­ganismen ideale Lebensbedingun­gen. Deshalb gilt es, ihnen die wichtigste Lebensgrund­lage zu entziehen. Fassadenfarben mit Hy­drobalance-Effekt bieten dank ihrer sehr guten Feuchte­regulierung bereits einen erhöh­ten Schutz vor Algen- und Pilzbefall. Insbesondere Ob­­­jekte in Park-, Feld- und Waldnähe oder Gebäude mit starker Verschat­tung ha­ben jedoch ein besonderes Risiko. Auch ar­­chitekto­nische Wün­sche, wie zum Beispiel ver­kürzte oder fehlen­de Dach­überstände oder Fensterbän­ke erhöhen die Oberflä­chenfeuchte. Jedes Objekt sollte deshalb individuell un­ter Berücksichtigung der jeweiligen Risikofaktoren be­trachtet werden.

Wirkstoffe gegen mikrobiellen Befall

Um für besonders gefährdete Objekte einen bestmögli­chen Schutz sicherzustellen, kann vielerorts noch nicht vollständig auf den Einsatz von Wirkstoffen gegen mi­krobiellen Be­fall verzichtet werden. Von ihnen geht al­lerdings keine Gefährdung und relevante Umweltbelas­tung aus. Maßgeblich für ihre ökologische Bewertung ist insbesondere ihre biologi­sche Abbaubar­keit. Alle Biozi­de oder Filmschutzmit­tel, die heute noch in Fassa­denbeschichtungen zum Ein­­satz kommen, sind umfas­send geprüft und durch die EU zu­gelassen. Nach der EG-Biozid-Richtlinie von 1998 erfül­len sie sehr strenge Kri­terien im Hinblick auf die biologi­sche Abbaubarkeit, Wirksamkeit und Umweltverträglich­keit.

Weite­re Anstrengungen der Hersteller in der For­schung und Ent­wicklung zie­len dennoch darauf ab, mittel­fristig vollkom­men auf Wirk­stoffe ge­gen mikrobiellen Be­fall in Fassadenfarben verzich­ten zu können. alsecco hat ihre Konzentrati­on ohnehin durch opti­mierte Rezepturen auf ein Minimum redu­ziert. Den Far­ben werden nur noch geringe Wirkstoff­mengen zuge­setzt. Diese niedrig kon­zentrierten Anteile, die übrigens auch in handelsübli­chen Shampoos eingesetzt wer­den, sind durch ein spe­zielles Verfahren ver­kapselt. Nur bei Bedarf lösen sie sich aus ihrer Verkap­selung und verhindern so noch ge­zielter den Algen- und Pilzbefall der Fa­ssade.

Grundsätzliche Gradmes­ser für die Qualität von Farben und Putzen sind hoch­wertige Binde­mittel, ein hoher Binde­mittelgehalt und hoch­wertige, uv-beständi­ge Farbpig­mente.

Nicht zu vernachlässigen ist auch ein wirksamer Schutz der Oberflächen vor Algen und Pilzen.

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