Hansgrohe tüftelt am akustischen Wassererlebnis

Der perfekte Sound

Akustik-Experten sind in der Automobilindustrie schon seit langem wichtige Mitglieder jedes Entwicklungsteams. Sie sorgen für den richtigen Sound des Motors oder für ein angenehm sattes Geräusch, wenn die Wagentür zufällt. Beim Badspezialisten Hansgrohe ist Melanie Chaloupka die perfekte Zuhörerin. „Ich trage dazu bei, dass sich das Wassererlebnis mit unseren Produkten wirklich mit allen Sinnen, also auch akustisch genießen lässt“, sagt die Verfahrensingenieurin. Beim perfekten Brausen und Armaturen-Sound dürfen Wasserstrahlen weder zu laut noch mit unangenehmen Nebengeräuschen auftreten. „Das Geräuschverhalten gehört zu den inneren Werten einer Armatur oder Brause und ist Ausdruck der Produktqualität“, so Chaloupka.

Ziel ist Geräuschklasse I

Bei der akustischen Optimierung helfen sogenannte Körperschallprüfstände. „Hier führen wir genormte Prüfungen durch, um die Zulassungen für unsere Produkte zu erhalten“, erklärt Melanie Chaloupka. Bei diesen Prüfungen geht es vor allem um Geräusche, die in angrenzenden Räumen noch zu hören sind, wenn im Bad Dusche oder Wasserhahn laufen. Je nach Lautstärke bekommt das Produkt dann eine Zertifizierung: Geräuschklasse I, II oder U (nicht klassifiziert). „Ziel ist es, alle Produkte in der Klasse I zuzulassen.“ In dieser Klasse wäre eine Brause so leise wie ein leichtes Blätterrauschen in einem Laubwald.

Neues Labor mit Luftschallprüfkabine

Bei der Geräuschanalyse kommt weiteres technisches Equipment zum Einsatz wie zum Beispiel eine akustische Kamera. Seit der Eröffnung seines neuen Forschungs- und Entwicklungslabors im Frühjahr 2016 verfügt der Hansgrohe über eine eigene Luftschallprüfkabine. Ähnlich wie in einem Tonstudio oder einem schalltoten Raum wird hier mit mehreren Mikrofonen der Schalldruckpegel ermittelt. „Mit der Anlage sind wir von der angrenzenden Laborumgebung abgeschirmt und können die Produkte reproduzierbar analysieren, vergleichen und klassifizieren“, erklärt die Akustikspezialistin. Das hilft dabei, verborgene Schallquellen im Innern der Produkte aufzuspüren. „Wir nutzen dieses Know-how dazu, die Geometrien von Bauteilen so zu optimieren, dass der Duschgenuss nicht durch störende Geräusche beeinträchtigt wird.“

Die Geräuschprüfung in Deutschland ist gesetzlich geregelt. Für das Prüfzeichen müssen Armaturen nach Geräuschklasse I bzw. II klassifiziert sein. In Geräuschklasse I darf eine Armatur max. 20 dB bei einem Druck von drei bar entwickeln. Dann ist sie auch gut für die Nutzung im Wohnungs- oder Hotelbau, Büros, Praxen, Krankenhäusern, Schulen oder ähnlichen Einrichtungen geeignet.

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