Houzz & Home-Studie: Deutsche Hausbauer greifen am tiefsten in die Tasche

Eigentümer, die erst vor kurzem eine Immobilie erworben haben, investieren mehr in die Renovierung und gehen größere Projekte an als andere Hausbesitzer. Dass zeigt eine Studie von Houzz, der eigenen Angaben zufolge weltweit führenden Plattform für Interior Design, Architektur und Wohnen. Für die Erhebung wurden mehr als 3.000 Teilnehmer in Deutschland und mehr als 185.000 Personen weltweit befragt. Es zeigt sich, dass Besitzer einer erst kürzlich erworbenen Immobilie mehr Geld in Renovierungsprojekte investieren als andere Hausbesitzer (105.617 € versus 60.428 €). Für frisch gebackene Eigentümer liegt die Wahrscheinlichkeit drei Mal höher, dass sie alle vorhandenen Innenräume renovieren (63 % zu 23 %).

Viele Deutsche kaufen ein Haus in der Absicht, es zu renovieren und den eigenen Vorstellungen anzupassen. Diese Sicht dominiert gegenüber der Vorstellung, ein bereits „perfektes“ Zuhause vorzufinden, das den persönlichen Wünschen und Visionen entspricht (43 %). 35 % möchten mit ihrer persönlichen Note etwas aussagen und von den Kostenvorteilen bei Eigenrenovierung profitieren, anstatt sich ein neues Haus zu kaufen (23 %). Bei Umbau-Projekten werden die Küchen (18 %) priorisiert, gefolgt von den Bädern (14 %).

„2016 war ein weiteres starkes Jahr für den Renovierungsmarkt, mit Hausbesitzern, die weiterhin in ihre Häuser investieren“, sagt Roman Rochel, Geschäftsführer Houzz Deutschland. „Ein Großteil der Renovierungsprojekte wird durch die Leidenschaft der Hausbesitzer vorangetrieben, die schon länger im Eigenheim wohnen und Ihrem Zuhause einen neuen Look geben wollen. Andererseits sind gerade Hausbesitzer, die erst kürzlich ein Haus gekauft haben, besonders motiviert. Sie neigen dazu, mehr zu unternehmen, mehr Geld zu investieren als andere Hausbesitzer und engagieren mit höherer Wahrscheinlichkeit Experten, die sie bei Ihrem Umbauprojekt unterstützen.“

2017 wird ein weiteres erfolgreiches Jahr für Hausrenovierungen werden, in dem etwa ein Drittel der Eigentümer auf Houzz ihre Renovierungsprojekte beginnen oder weiterführen werden (31 %). In diesem Jahr investieren Hausbesitzer durchschnittlich 18.500 € in die Hausrenovierung, mehr als im Jahr 2016 mit 18.200 €. Das Jahr 2016 zeigt, dass für große Renovierungen von Badezimmer (12.200 €) und Küche (11.600 €) am meisten ausgegeben wurde.

Weitere Ergebnisse:

Mein Heim ist mir etwas wert: Der weltweite Vergleich zeigt, dass gerade die deutschen Houzz-Nutzer zu Investitionen bereit sind. Denn es geht um den perfekten Wohlfühl-Komfort und das Gefühl, zuhause zu sein. 2016 gaben die Befragten rund 60.000 € für Renovierungen und Umbauten aus. Auf Rang 2 folgt Großbritannien (48.000 €) und Rang 3 Italien (40.000 €).​

Smart Homes und Nachhaltigkeit: Während Design und Funktionalität bei Renovierungsprojekten im Vordergrund stehen, bewerten zwei von fünf Hausbesitzer die Energieeffizienz als besonders wichtig. Einer von drei erachtet die Integration von „grünen“ Materialien als ebenso wichtig wie die Einbindung von Smart Home-Technologien. Um energieeffiziente Häuser zu schaffen, wählen 20 % der Hausbesitzer entsprechende Automatisierungstechnologien während der Renovierung. Unter den „frischen“ Hausbesitzern ist dies bereits weiter verbreitet (34 %).

Rücklagen und Barreserven: Zweiundachtzig Prozent der Hausbesitzer nutzten Rücklagen und Reserven, um ihr Projekt im Jahr 2016 zu finanzieren, ebenso war es im Jahr 2015. Baufinanzierungen wurden seltener genutzt, mit 15 % liegt diese Finanzierungsmöglichkeit auf dem zweiten Rang. Gerade frischgebackene Hauskäufer nutzen Baufinanzierungen (33 %), das entspricht einem weitaus höheren Anteil als Langzeit-Hausbesitzer (9 %). Bei neuen Hauskäufern ist es doppelt so wahrscheinlich, dass Geldgeschenke und Erbschaften genutzt werden, um das Wohnprojekt zu verwirklichen (9 % versus 5 % der Langzeit-Hausbesitzer).

Die größten Herausforderungen: Die richtigen Materialien und Produkte zu finden, war im Jahr 2016 die größte Herausforderung für Hausbesitzer (37 %). Ebenso schwierig war es, Budget (32 %) und Zeitplanung (25 %) einzuhalten. Das Problem der Budgetüberschreitung ist unter den jüngsten Hauskäufern mit 40 % weit verbreitet.

Vertrauen in Experten: Der Bedarf an professioneller Unterstützung blieb 2016 hoch (79 %). Die Neu-Eigentümer werden mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr professionelle Hilfe in Anspruch nehmen als Langzeit-Hausbesitzer (91 % zu 77 %). 
 

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