Engel & Völkers: Angebotsknappheit lässt 2016 Transaktionsvolumen von Wohn- und Geschäftshäusern in Berlin sinken

Das Transaktionsvolumen auf dem Berliner Wohn- und Geschäftshausmarkt ist 2016 um 5 % gegenüber dem Vorjahr auf rund 3,99 Mrd. € gesunken (2015: 4,26 Mrd. €). Ebenso ging die Anzahl der Transaktionen um rund 6 % zurück. So wurden im vergangenen Jahr in Berlin 1.083 Wohn- und Geschäftshäuser gehandelt (2015: 1.157 Verkäufe). „Das entspricht rund einem Prozent aller Mietshäuser in Berlin. Zuletzt war das Transaktionsvolumen zu Beginn des Jahrtausends so niedrig. Das bedeutet, dass ein Mietshaus im Durchschnitt einmal in einhundert Jahren verkauft wird“, kommentiert Rackham F. Schröder, Geschäftsführer von Engel & Völkers Commercial Berlin.


Der durchschnittliche Kaufpreis eines Wohn- und Geschäftshauses liegt gegenüber 2015 unverändert bei rund 3,68 Mio. €. Das ist eines der Ergebnisse der Untersuchung von Engel & Völkers Commercial Berlin auf Basis der vorläufigen Daten des Gutachterausschusses Berlin. „Die aktuellen Zahlen zeigen deutlich, dass das Angebot die Nachfrage nicht befriedigen kann. Eine Folge dieser Entwicklung ist, dass viele Anleger vermehrt den Fokus auch über die innerstädtischen Lagen hinaus legen und in Bezirken wie Spandau oder Reinickendorf investieren. „Hier können bei vergleichbaren Vermietungschancen gleiche oder sogar höhere Renditen erzielt werden als in zentrumsnäheren Lagen“, so Schröder.


Höchste Zuwachsrate in dezentralen Lagen


In Spandau und Reinickendorf hat das Transaktionsgeschehen am stärksten zugenommen. In Spandau hat sich das Volumen 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf rund 267 Mio. € mehr als verdoppelt (+ 111 %). Gleichzeitig sank die Anzahl der Transaktionen um 18 % auf 59 Verkäufe. In Reinickendorf registrierte der Gutachterausschuss einen Zuwachs von rund 68 % auf 207 Mio. €. Mit 88 Transaktionen stiegen die Verkäufe in dem Altbezirk um rund 7 %. Auch Hellersdorf profitiert von der Ausweichbewegung der Investoren auf dezentrale Lagen. Hier stieg das Umsatzvolumen um 37 % gegenüber dem Vorjahr auf 51,1 Mio. € (2015: 37,4 Mio. €).


Größte Umsatzvolumina weiterhin in Innenstadtgebieten


Innerhalb des S-Bahn-Rings werden aber weiterhin die größten Umsatzvolumina verzeichnet. Spitzenreiter ist Charlottenburg mit rund 402 Mio. €, gefolgt von Kreuzberg mit 288 Mio. € und Neukölln mit 281 Mio. €. Insbesondere Kreuzberg verzeichnet einen Anstieg des Transaktionsvolumens von fast 50 % und eine Zunahme der Verkäufe um 29 % auf 67 Objekte. Der Szenebezirk Prenzlauer Berg stagniert dagegen beim Umsatzvolumen auf einem hohen Niveau von 253 Mio. € und einem leichten Anstieg der Verkäufe um 12 %. Drastisch bricht der Altbezirk Mitte mit einem vergleichsweise geringen Transaktionsgeschehen von circa 199 Mio. € gegenüber 2015 um 50 % ein (2015: 400 Mio. €). „Insbesondere in Mitte führen wir diesen Rückgang vor allem darauf zurück, dass nicht genügend adäquate Objekte am Markt angeboten werden“, kommentiert Schröder.


Engel & Völkers prognostiziert für 2017 anhaltend hohe Nachfrage


Engel & Völkers Commercial Berlin prognostiziert für das laufende Jahr eine weiterhin positive Entwicklung: „Wir rechnen für den Wohn- und Geschäftshausmarkt im laufenden Jahr weiter mit einer hohen Nachfrage. Dabei wird das Preisniveau zumindest leicht ansteigen, da das Angebot trotz anziehender Neubautätigkeit zu gering ist“, so Geschäftsführer Schröder. „Trotz steigender Preise ist das Interesse potenzieller Käufer weiterhin hoch. Zumal Berlin den gleichen Entwicklungszyklus wie andere europäische Metropolen vollzieht, allerdings zeitverzögert und daher ist hier noch viel Nachholpotenzial“, sagt Schröder und ergänzt: „Insgesamt wird 2017 sicher ein spannendes Jahr, insbesondere die Leitzinsanhebung in den USA wird Bewegung in den Markt bringen.“

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