BID: Oettinger integriert Immobilienwirtschaft in seine digitale Agenda

„Die Digitalisierung wird alle Sektoren und Bereiche revolutionieren“, verkündete Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, der BID Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (www.bid.info) bei ihrem Besuch in Brüssel. Diese Revolution werde vor der Immobilie nicht Halt machen. „So wie Wasser, Strom und Straße muss auch der digitale Anschluss an die Welt allgemein gesichert sein, um im privaten und beruflichen Leben zukunftsfähig zu bleiben.“

Das Thema trifft die Immobilienwirtschaft nicht unvorbereitet. „Im Wohnungswirtschaftlichen Rat, der im Rahmen des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit beratend zur Seite steht, sind wir uns mit Herrn Staatssekretär Gunther Adler und seinen Fachabteilungen dahingehend einig, dass der Weg der Digitalisierung optimiert werden muss“, erklärte Jens-Ulrich Kießling, Vorsitzender der BID und Präsident des IVD. Insbesondere mit Blick auf den demografischen Wandel könne beispielsweise über smarte Technologien älteren Menschen oder Personen mit besonderem Unterstützungsbedarf möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglicht werden. 

Zu bedenken geben die Mitgliedsverbände der BID zudem, dass von staatlicher Seite insbesondere die Datensicherheit garantiert und der Infrastrukturausbau vorangebracht werden müsse. „Erst ein vertrauenswürdiges und breites Netz schafft die Voraussetzungen für das digitale Heim“, so Kießling. Erste Schritte sind laut Oettinger hierzu in der Planung. Gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank sollen Finanzierungslücken beim Breitbandausbau geschlossen werden. Auch wolle man sich in der Staatengemeinschaft bald auf eine „europäische Kultur der Datensicherheit“ verständigen.

Zum Thema Energie und Ressourceneffizienz tauschten sich die Mitglieder der BID mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Kommission aus den zuständigen Bereichen vor Ort aus. „Wir sehen, dass die Immobilie in vielerlei Weise von europäischen Vorhaben betroffen ist, ohne aber integriert berücksichtigt zu werden. Wir freuen uns daher über die offenen Ohren in der Kommission, einen ständigen und zentralen Ansprechpartner für die Immobilienwirtschaft zu schaffen“, fasste Kießling die Gespräche in Brüssel zusammen.

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