BFW Nord: Mittelständische Wohnungswirtschaft in Norddeutschland weiter auf Erfolgskurs


Einmal jährlich befragt der Landesverband Nord des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen seine Mitgliedsunternehmen zum Wohnungsneubau in Norddeutschland. Das Neubaumonitoring für 2015 zeigt: Die mittelständische Wohnungswirtschaft in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ist weiter auf Erfolgskurs.


Baufertigstellungszahlen weiter im Aufwärtstrend


Zum dritten Mal in Folge stieg die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in 2015 weiter an. In Hamburg haben die BFW-Unternehmen 3.011 Wohnungen dem Wohnungsmarkt übergeben. Dieses bedeutet ein Plus von 19,2 % gegenüber dem Vorjahr. Auch aus Schleswig-Holstein gibt es Erfreuliches zu berichten: Hier stellten die BFW-Mitgliedsunternehmen 2015 1.624 Wohnungen fertig – im Vergleich zu 815 im Jahr 2014. Damit hat sich die Fertigstellungsrate der BFWUnternehmen in Schleswig-Holstein fast verdoppelt. „Die mittelständische Wohnungswirtschaft ist seit Jahren eine zuverlässige Größe. Die kontinuierlich steigenden Baufertigstellungszahlen zeigen, dass wir ein verlässlicher Partner auf dem Wohnungsmarkt für Politik und Verwaltung sind“, unterstreicht Sönke Struck, Vorsitzender des BFW Landesverbands Nord, die Rolle der BFWMitgliedsunternehmen.

Deutlicher Zuwachs bei den Planungen


Als bemerkenswert bewertet der BFW Nord vor allem auch die Entwicklung der geplanten Wohnungen in allen drei norddeutschen Bundesländern. Allein für Hamburg liegt deren Zahl 2016 bei 5.168. Das bedeutet eine kräftige Steigerung von 58 % gegenüber 2015 (3.269). Auch in Schleswig Holstein werden 2016 deutlich mehr neue Wohnungen geplant als im Vorjahr: Hier steigt die Anzahl von 1.248 in 2015 auf 1.792 geplante Wohnungen in 2016. Und Mecklenburg-Vorpommern weist sogar eine Steigerungsrate von mehr als 400 % auf. Dass sich aktuell so viele Wohnungen in Planung befinden, zeigt: Die mittelständische Wohnungswirtschaft will bauen. „Diese Motivation unserer Mitgliedsunternehmen gilt es nutzen, um den Wohnungsbau im Norden weiter zu stärken und nicht durch zusätzliche Hemmnisse seitens des Gesetzgebers zu schwächen. Die Wohnungen, die unsere Mitglieder jetzt planen, werden voraussichtlich in den Jahren 2017 bis 2018 fertiggestellt und dann für eine weitere spürbare Entlastung auf dem Wohnungsmarkt sorgen,“ erläutert Struck.


Ausblick


„Trotzdem dürfen wir natürlich nicht nachlassen in unseren Bemühungen“, mahnt Struck. Sorge bereitet dem BFW Nord-Vorsitzenden deshalb auch die Situation auf dem Wohnungsmarkt nach 2018/2019. Die in 2015 in Hamburg erstmals nach mehreren Jahren zurückgegangenen Baugenehmigungszahlen könnten seiner Meinung nach ein Indiz dafür sein, dass die Dynamik am Hamburger Wohnungsmarkt nachlässt. Die heutigen Fertigstellungszahlen seien die Baugenehmigungen aus den Jahren 2012 bis 2014. „Um den Wohnungsneubau auf dem geplant hohen Niveau halten zu können, brauchen wir also dringend neues, zusätzliches Bauland sowie deutlich schnellere Prozesse bei den Bauleitplanungen.“


Durch innerstädtische Verdichtung allein köne das Problem der großen Wohnungsnachfrage auf dem Hamburger Wohnungsmarkt nicht gelöst werden. „Wir müssen vielmehr sehen, inwiefern wir neue Flächen, neue Stadtteile generieren können.“ Es müsse auch über Flächen nachgedacht werden (dürfen), „die bislang nicht für den Wohnungsbau zur Verfügung standen.“ Hier gehörten aber viele Parteien im Sinne eines kooperativen Planungsprozesses an den Tisch – auch um die Fehler der Vergangenheit, der Großsiedlungen der 50er- und 60er-Jahre zu vermeiden. „Es wäre fatal, hier die Planung nur dem Amt für Landesplanung und Stadtentwicklung zu überlassen, ohne die Investoren mit einzubinden.“ Dann stünde den ehrgeizigen Plänen des 1. Bürgermeisters – was den Wohnungsneubau angeht – nichts mehr im Wege.

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