10-Jahresvergleich: Mieten in den meisten Großstädten geringer gestiegen als die Inflation

In 10 von 14 deutschen Großstädten sind die Preise bei Neuvermietungen zwischen 2004 und 2014 geringer gestiegen als die Inflation von rund 20 %. In Hamburg, Essen, Hannover und Dortmund sind die mittleren Angebotspreise der Nettokaltmieten sogar gesunken, das zeigt der aktuelle 10-Jahresvergleich der Mietpreise von immowelt.de (www.immowelt.de).


In der erste Hälfte des Jahrzehnts war auch der Mietmarkt von der Finanzkrise geprägt: Zwischen 2004 und 2009 sind die Mieten in 10 der 14 deutschen Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern gesunken. Deutschland galt als kranker Mann Europas, die Arbeitslosenquote lag 2005 über 11 %. Erst mit dem wirtschaftlichen Aufschwung stiegen auch die Mieten – in den vergangenen 5 Jahren ist Wohnen in allen 14 untersuchten Großstädten wieder teurer geworden.


Am teuersten war und ist Wohnen in München. Lag die Miete pro m² in der bayerischen Landeshauptstadt 2004 noch bei 11,30 €, ist sie bis 2014 um 27 % auf 14,30 € gestiegen. Die günstigste deutsche Großstadt ist nach wie vor Leipzig. 2004 waren pro m² noch 4,90 € fällig, 2014 sind es 5,40 € – eine Steigerung um 10 %. Mieter in Leipzig zahlen demnach knapp 9 € weniger pro m² als Mieter in München.


Nirgends gingen die Mietpreise steiler nach oben als in Berlin. In der Bundeshauptstadt liegen die mittleren Angebotsmieten 2014 mit 9 € um 45 % über dem Niveau von 2004. Allerdings ist Berlin noch deutlich günstiger als die drei anderen deutschen Millionen-Städte Köln (9,80 €), Hamburg (10,40 €) und München (14,30 €). In Nürnberg (25 %), München (27 %) und Dresden (27 %) fielen die Steigerungen zwischen 2004 und 2014 inflationsbereinigt moderat aus. In Bremen, Düsseldorf, Stuttgart, Köln, Leipzig und Frankfurt lag die Veränderung unterhalb der Inflation von rund 20 % – in Hamburg (-1 %), Essen (-2 %), Hannover (-4 %) und Dortmund (-10 %) sind die Preise bei Neuvermietungen sogar gesunken.


Was die Mieter freut, bedeutet für die Vermieter in einigen Metropolen sinkende Renditen: Während die Mieten in München um 27 Prozent gestiegen sind, ist der Angebotspreis für eine Eigentumswohnung im gleichen Zeitraum um 53 % gestiegen. Ähnliche Tendenzen lassen sich auch in Hamburg und Frankfurt am Main feststellen.

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