Beratungsunternehmen Analyse & Konzepte stellt Studie vor

Wohnungswirtschaft: Auf dem Weg zum digitalen Vermieter?

Die Wohnungswirtschaft sieht ihr Kerngeschäft durch die Digitalisierung nicht gefährdet. Gleichzeitig arbeitet sie daran, selbst digitale Strukturen zu schaffen. Diese werden zunächst vor allem den Vermietungsprozess verändern. Zu diesen Ergebnissen gelangt die Studie „Digitale Agenda 2025“, die das Beratungsunternehmen Analyse & Konzepte im Auftrag des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen (vdw) und des Verbands Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) erstellt hat.

Die Grundlage der Studie bildeten eine Onlinebefragung unter den Mitgliedsunternehmen des vdw und des VNW sowie zahlreiche Expertengespräche. Eine Erkenntnis daraus ist, dass sich die Wohnungsunternehmen trotz der Digitalisierung nicht um ihr Geschäftsmodell – die Vermietung von Wohnraum – sorgen. Dies mag ein Grund dafür sein, dass sie vergleichsweise wenig Zeit in die Digitalisierung investieren: 46 % der Befragten beschäftigen sich maximal zwei Stunden pro Woche damit.

Bei einem Drittel der Wohnungsunternehmen liegen schon heute alle wichtigen Daten und Informationen in digitaler und auswertbarer Form vor. Weitere 50 % der Befragten wollen diesen Status innerhalb der nächsten fünf Jahre erreichen. Ebenfalls die Hälfte der Wohnungsunternehmen möchte in fünf Jahren alle Unternehmensbereiche digital miteinander vernetzt haben. Dies ist aktuell erst bei 12 % der befragten Unternehmen der Fall.

Den höchsten Digitalisierungsgrad erreichen Wohnungsunternehmen heute im Bereich „Rechnungswesen und Controlling“. Allerdings gehen die Wohnungsunternehmen davon aus, dass in Zukunft die Vermietung hier auf Platz eins liegen wird: 86 % der Befragten prognostizieren, dass der Digitalisierungsgrad der Vermietung künftig hoch oder sehr hoch sein wird.

Mieterakten und Vermietungsprozess werden digital

Schon jetzt haben 21 % aller Wohnungsunternehmen digitale Mieterakten, auf die unterschiedliche Personen im Unternehmen zugreifen können. Weitere 62 % arbeiten an einer entsprechenden Umstellung oder planen sie zumindest. 19 % der Befragten vermarkten ihre Wohnungen bereits heute komplett online. Gut die Hälfte (51 %) der Wohnungsunternehmen hat dies in Zukunft vor. Auch der Mieterwechsel wird künftig sehr viel häufiger digital funktionieren. 76 % der Wohnungsunternehmen arbeiten darauf hin oder setzen dies bereits um.

Die stärksten Treiber für die Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft sind die Kunden. Daneben wirken die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt, die eigenen Mitarbeiter und der Wettbewerb als Motor. Als Hürden erweisen sich vor allem eine fehlende Digitalisierungsstrategie des Unternehmens sowie die personellen Ressourcen und der geringe Reifegrad der benötigten Technik.

„Wir leben im digitalen Zeitalter. Das gilt auch für die Wohnungswirtschaft“, sagt Michael Deeg, Senior Berater bei Analyse & Konzepte. „Bei unserer Untersuchung haben wir festgestellt, dass die Unternehmen noch viel Potenzial bei der Digitalisierung und Automatisierung bestehender Prozesse haben. Zweitens gibt es bisher kaum Aktivitäten, um selbst neue, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln. Gerade in diesem Bereich kann es noch spannende Entwicklungen geben.“

Thematisch passende Artikel:

Aareon: Digitalisierung steigert Anforderungen an Wohnungsunternehmen

Der Trend Digitalisierung eröffnet der Wohnungswirtschaft vielfältige Chancen. Gleichzeitig stellt er die Unternehmen aber vor neue Herausforderungen. Das zunehmend digitalisierte...

mehr

Studie von Analyse & Konzepte: Wie heizen Deutschlands Vermieter?

46 % aller Heizungsanlagen von professionell-gewerblichen Vermietern in Deutschland sind älter als 20 Jahre. 18 % stammen aus der Zeit vor 1980. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Heizungsmarkt...

mehr
7-8/2014 Wohntrends 2030

Die Rolle der Wohnungswirtschaft bei der Integration

Zuwanderung ist für Deutschland angesichts des demografischen Wandels Notwendigkeit und Chance zugleich. Auch die Wohnungswirtschaft ist deshalb gefordert einen Beitrag zu leisten, um Deutschland zu...

mehr

Die Rolle der Wohnungswirtschaft bei der Integration

Im Jahr 2013 lebten mehr Ausländer in Deutschland als jemals zuvor. Doch viele von ihnen – insbesondere höher und hoch qualifizierte – kehren nach kurzer Zeit in ihr Heimatland zurück, wenn die...

mehr

Haufe: Erneut starke Kundenzuwächse bei Immobiliensoftware

Im Bereich wohnungs- und immobilienwirtschaftlicher Software kann Haufe (www.haufe-lexware.com) ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 (Juli 2017 bis Juni 2018) verzeichnen. Über 100 Neukunden, mit in...

mehr