REHACARE-Kongress „Wir fürs Quartier“ am 28. September 2018: Die Chancen der Digitalisierung nutzen

Die Fachmesse REHACARE Düsseldorf (26. bis 29. September) lädt gemeinsam mit dem Kuratorium Deutsche Altershilfe für Freitag (28.9.) zum dritten Kongress „Wir fürs Quartier“ ein. Das zentrale Thema lautet in diesem Jahr „Leben im Quartier digital gestalten".

Die Veranstaltung findet im Congress Center Düsseldorf CCD Süd statt und richtet sich an alle, die an einer nachhaltigen Entwicklung von Quartieren beteiligt sind: Sozialdienstleister, Vertreter aus Kommunen und Wohnwirtschaft sowie aus organisierter Bürgerschaft. Sie bietet ihren Besuchern die Chance, sich über landes- und bundesweite Initiativen zur Digitalisierung im Quartier zu informieren, Erfahrungen auszutauschen und sich zu vernetzen.

Digitale Angebote niederschwellig gestalten

Gerade Menschen im Alter, mit Behinderung und Pflegebedarf können mit Hilfe von digitalen Hilfsmitteln, Informations- und Kommunikationsangeboten länger ein selbstbestimmtes, aktives Leben im vertrauten Umfeld führen. Gleichzeitig birgt die zunehmende Digitalisierung aber auch die Gefahr, im Umgang mit digitaler Technik unerfahrene Bevölkerungsgruppen sozial zu isolieren. So ist Befragungen zufolge knapp die Hälfte der über 60-Jährigen offline. Politik und Wirtschaft verstärken deshalb ihre Anstrengungen, den Zugang zu digitalen Angeboten insbesondere für ältere Menschen so niederschwellig wie möglich zu gestalten.

In Quartieren können digitale Services und Helfer vor allem in folgenden Bereichen wertvolle Dienste leisten und einen langen Verbleib der Bewohner in den eigenen vier Wänden unterstützen:

Gesundheitsvorsorge
Menschen werden im Alter zunehmend immobiler. Im Bereich der digitalen Gesundheitsprävention im Quartier können räumliche Distanzen zwischen Patient und Arzt oder Therapeut durch den Einsatz von digitaler Kommunikation wie Bildschirm-Sprechstunden und digitalen Hilfen wie Ärzte- und Pflege-Apps überwunden werden.

Wohnen
Eine Möglichkeit, Wohnungen und Häuser auf die Bedürfnisse älterer Menschen auszurichten, ist Intelligentes Wohnen, das auch unter dem Begriff Smart home bekannt ist. Im Smart home werden die Funktionen von Hausgeräten und haustechnischen Systemen digitalisiert, automatisiert, vernetzt und mit Hilfe eines zentralen Steuerelements aufeinander abgestimmt und bedient. Das sorgt für ein hohes Maß an Komfort und Sicherheit. So schlägt der Herd Alarm, wenn er nach Gebrauch nicht ausgeschaltet wird, Türen schießen sich automatisch, wenn die Dunkelheit einsetzt, und ein Druck auf den Notrufknopf ruft bei Unfällen oder Gefahren sofort Helfer auf den Plan.

Kommunikation
Um den Austausch zwischen den im Quartier lebenden Menschen zu ermöglichen und die Entwicklung von Hilfe- und Unterstützungsstrukturen zu fördern, kommen digitale Plattformen wie z. B.  Online-Räume oder lokale Online-Gemeinschaften zum Einsatz. Digitale Services, die keine persönliche Präsenz mehr erfordern und Wege ersparen, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Das gilt für die Dienstleistungen von Kommunen und Beratungsinstitutionen ebenso wie für Lieferservices und Transportunternehmen.

Erfahrungsaustausch an 13 Thementischen

Damit sich die Kongressbesucher ihren persönlichen Informationsbedürfnissen intensiv widmen können, bietet die Veranstaltung 13 Thementische, an denen Experten in der Praxis bewährte Lösungen präsentieren und zur Diskussion stellen. Im Quartiersmarkt im Foyer des CCD Süd stehen themenrelevante Aussteller für individuelle Gespräche zur Verfügung.

Vorträge aus Wissenschaft und Praxis

Dr. Christine Weiß vom Institut für Innovation und Technik (iit) in der VDI/VDE-IT leitet den Kongress ein mit einem Vortrag zum Thema „Digitalisierung im Quartier: Von der Forschung in die Praxis“.  Steffen Braun, Direktor/Bereichsleitung „Urbane System“ im Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, präsentiert anschließend seine Gedanken zum „Quartier der Zukunft.“ Mit Gesprächen, die Moderatorin und Journalistin Daniela Wiesler-Schnalke mit fünf Experten über „Digitale Ansätzen im Quartier in unterschiedlicher Trägerschaft“ führt, schließt der erste Teil des Kongresses.

Das komplette Kongressprogramm gibt es unter www.rehacare.de. Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Eintrittskarte kostet 45 € und ist im Online-Ticketshop erhältlich.

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