Zwei Jahre Förderprogramm Heizungsoptimierung

Pumpentausch: Der Staat hilft mit

70 bis 80 % der Pumpen in Deutschland sind falsch ausgelegt.
Quelle: pesContracting GmbH

70 bis 80 % der Pumpen in Deutschland sind falsch ausgelegt.
Quelle: pesContracting GmbH
In Deutschland sind noch immer Millionen von alten, unwirtschaftlichen Heizungsumwälzpumpen im Einsatz. 70 bis 80 % der Pumpen sind nach Ansicht von Experten falsch ausgelegt. Dabei sorgen hocheffiziente Pumpen für satte Effizienzgewinne – das reduziert nicht nur die Energiekosten, sondern auch schädliche CO2-Emissionen. Dennoch scheuen Unternehmen einen Austausch wegen der Umrüstungskosten.

Dabei fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) seit zwei Jahren die Optimierung bestehender Heizungsanlagen und damit auch den Austausch von Pumpen. Seit dem Start des Förderprogramms im August 2016 wurden rund 170.000 hocheffiziente Pumpen und 90.000 Maßnahmen rund um den hydraulischen Abgleich gefördert. Der technologische Dienstleister pesContracting (www.pesconcept.de) aus Bayern unterstützt Pumpenbetreiber nicht nur bei Fragen und Antragstellung rund um die Förderung zum Pumpentausch, sondern hat dazu auch ein innovatives Konzept zur investitionsfreien Umrüstung entwickelt.

Das Förderprogramm zur Heizungsoptimierung des BAFA fördert den Tausch von Heizungspumpen und Warmwasserzirkulationspumpen durch hocheffiziente Pumpen sowie den hydraulischen Abgleich am Heizsystem. Das Ziel: Eine wirtschaftliche und energieeffiziente Wärmeversorgung des Gebäudebestands in Deutschland. In Zeiten des sichtbaren Klimawandels wird das umso wichtiger. Fast 130.000 Anträge wurden seit Startschuss des Programms eingereicht. Bislang bewilligte das BAFA Fördergelder mit einem Volumen von ca. 50 Mio. €.

Weniger Stromverbrauch durch staatlich geförderten Pumpentausch

Dabei stammen nur 10 % der Anträge von Unternehmen – Privathaushalte stellen mit 80 % die größte Gruppe der Antragsteller. Weitere Anträge wurden von Hausverwaltungen, Kommunen und Vereinen eingereicht. Doch gerade Unternehmen profitieren erheblich von moderner Pumpentechnik. „Hocheffiziente Heizungspumpen verbrauchen im Vergleich zu älteren Modellen bis zu 80 % weniger Strom“, bekräftigt Olaf Behrendt, Vertriebsleiter von pesContracting. Den Pumpentausch bezuschusst das BAFA mit 30 % des Nettorechnungsbetrags der Umrüstungskosten. Ein attraktiver Vorteil, den viele Unternehmen nicht kennen.

Unkomplizierte Abwicklung und Antragstellung

Die pesContracting GmbH unterstützt Pumpenbetreiber bei der Antragstellung und der gesamten Projektabwicklung. Die Gesellschaft bietet verschiedene Finanzierungsmodelle, die eine Umrüstung auf hocheffiziente Pumpen ermöglichen – ohne Liquiditätsverluste. Der Clou dabei: Die Kosten richten sich nach der nachweisbaren Senkung des Verbrauchs, sodass keine Investitionen beim Kunden anfallen und er trotzdem von der Förderung profitiert. Das Ziel ist eine reibungslose Abwicklung mit möglichst geringem Aufwand für Betreiber. „Von der kostenlosen Bestandsaufnahme zur Umrüstung im laufenden Betrieb bis hin zur Wartung – wir unterstützen Unternehmen in jedem Segment der Projektabwicklung. Dazu zählt auch, dass wir die Beantragung der Förderung beim BAFA übernehmen“, erklärt Pumpenexperte Behrendt die umfassenden Leistungen.

Mehr Energieeffizienz und Klimaschutz

Ein Engagement ganz im Sinne der BAFA: „Aus Sicht des BAFA ist es sehr zu begrüßen, wenn Fach- bzw. Beratungsunternehmen das Förderprogramm des Bundes zur Heizungsoptimierung in ihr Geschäftsmodell integrieren, dem Kunden eine Förderberatung anbieten und diesen bei der Antragstellung unterstützen“, sagt Dr. Ralph Baller, Referatsleiter für die Förderung der Heizungsoptimierung. „Damit wird nicht nur ein Beitrag zur nachhaltigen Kostenreduktion bei den Kunden geleistet, sondern auch ein beachtlicher Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele des Bundes.“ Das BAFA zieht nach zwei Jahren Förderung eine positive Bilanz: „Die Zahlen belegen, dass es gelungen ist, das Thema Heizungsoptimierung in den Fokus von Heizungsfachunternehmen und Hausbesitzern zu rücken“, resümiert Baller.

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