Gutes Quartalsergebnis am ostdeutschen Bau

„Im ersten Quartal 2019 verzeichnete das ostdeutsche Bauhauptgewerbe sowohl in Bezug auf die Nachfrage nach Bauleistungen als auch im Hinblick auf die Bautätigkeit eine überwiegend positive Entwicklung. Diese wird sich entsprechend unserer jüngsten Konjunkturumfrage unter ostdeutschen Bauunternehmen auch im weiteren Jahresverlauf fortsetzen“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost nach Bekanntgabe der Märzergebnisse im Bauhauptgewerbe für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt.

Auftragseingang: Nur Wirtschaftsbau verfehlt Vorjahresergebnis

Das Gesamtauftragsvolumen des Bauhauptgewerbes belief sich im ersten Quartal 2019 auf 4,1 Mrd. Euro und lag damit um 10,9 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres.  Eine hohe Dynamik entwickelte die Nachfrage im Öffentlichen Bau. Hier summierte sich das Auftragsvolumen auf 1,6 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 21,1 Prozent entsprach. Ein ähnliches Ergebnis verzeichnete auch der ostdeutsche Wohnungsbau, wo der Auftragseingang eine Höhe von 825,6 Mio. Euro erreichte, was gegenüber dem ersten Quartal 2018 ein Plus von 20,6 Prozent bedeutete. Der Wirtschaftsbau verfehlte bei einem Auftragsvolumen von 1,7 Mio. Euro den Vorjahreswert um 1,3 Prozent. „Die Entwicklung im Wirtschaftsbau entwickelt seit März wieder eine stärkere Nachfrage, sodass wir in diesem Segment mit anhaltend positiven Effekten in den Folgemonaten rechnen“, so Momberg. 

Umsatz: Öffentlicher Bau mit stärkstem Zuwachs

Das Bauhauptgewerbe der neuen Bundesländer erzielte im ersten Quartal 2019 Umsatzerlöse von insgesamt 3,3 Mrd. Euro. Das waren 17,6 Prozent mehr als im Vorjahr. „Die ähnlich stark angestiegene Zahl der geleisteten Baustellenstunden zeugt davon, dass das Umsatzwachstum nicht teuerungsbedingt ist, sondern eine Zunahme der Bauproduktion zugrunde liegt“, betonte Momberg. Im ostdeutschen Wohnungsbau lag der Umsatz mit 854,0 Mio. Euro um 9,1 Prozent über dem Vorjahresquartal. Noch kräftiger verlief die Umsatzentwicklung im Öffentlichen Bau. Hier wurden Umsatzerlöse in Höhe von 1 Mrd. Euro erzielt, was einen Vorjahreszuwachs von 27,1 Prozent entsprach. Im ostdeutschen Wirtschaftsbau summierte sich der Umsatz im ersten Quartal 2019 auf knapp 1,5 Mrd. Euro und lag damit um 17,7 Prozent über dem Vergleichswert von 2018.

Entwicklung im Verbandsgebiet 

Berlin

Das Auftragsvolumen der Unternehmen des Berliner Bauhauptgewerbes belief sich im ersten Quartal 2019 auf insgesamt 580,1 Mio. Euro. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen Rückgang um 25,9 Prozent. Im Wirtschaftsbau betrug die Nachfrage 155,4 Mio. Euro und hat sich damit gegenüber 2018 halbiert (-53,9 %). Einen erheblichen Einbruch verzeichnete das Bauhauptgewerbe in Berlin auch im Öffentlichen Bau. Hier verringerten sich die Bestellungen auf 139 Mio. Euro bzw. um 9,4 Prozent. Hohe Auftragsvergaben im Monat März 2019 sicherten dem Wohnungsbau ein Quartalsergebnis mit einem Auftragswert von 285,7 Mio. Euro. Auch damit wurde das Vorjahresergebnis verfehlt, der Rückgang fiel aber mit 2,3 Prozent wesentlich moderater aus als in den anderen Bausparten. 

Im ersten Quartal 2019 wurden am Bau in Berlin weniger Umsätze generiert als vor einem Jahr. Der Gesamtumsatz des Bauhauptgewerbes sank um 4 Prozent auf 641,1 Mio. Euro. Dabei war es der Wirtschaftsbau, der bei einem Volumen von 226,9 Mio. Euro das schlechteste Quartalsergebnis einfuhr (-7,5 %). Danach folgt der Wohnungsbau, der mit Erlösen in Höhe von 319,6 Mio. Euro das Ergebnis von 2018 um 2,5 Prozent verfehlte. Im Öffentlichen Bau wurde das Vorjahresergebnis mit einem Umsatzvolumen von 93 Mio. Euro dagegen nur knapp unterschritten (-0,4 %).

Brandenburg

Das Brandenburger Bauhauptgewerbe verzeichnete ein gutes Quartalsergebnis. Die Nachfrage nach Bauleistungen zog im März insgesamt deutlich an und ließ das Auftragsvolumen auf 664,6 Mio. Euro ansteigen, was einem Zuwachs von 16,6 Prozent in Relation zum Vorjahresquartal entsprach. Der Gesamtanstieg stützte sich vor allem auf den Wirtschaftsbau. Hier verzeichnete das Bauhauptgewerbe Aufträge im Wert von 343,3 Mio. Euro. Das waren 30,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Bestellungen im Wohnungsbau erreichten einen Wert von 124,8 Mio. Euro (+10 %). Im Öffentlichen Bau wurden Auftragseingänge in Höhe von 196,5 Mio. Euro registriert, was gegenüber dem ersten Quartal 2018 ein Plus von 1,9 Prozent bedeutete.

Die Bautätigkeit nahm in allen Segmenten zu. Das Bauhauptgewerbe in Brandenburg erzielte im ersten Quartal 2019 Umsatzerlöse von insgesamt 567,2 Mio. Euro. In Bezug zum Vorjahreszeitraum bedeutete das einen Anstieg um 23,6 Prozent. Den stärksten Zuwachs verzeichnete der Öffentliche Bau. Hier erreichten die Umsätze eine Höhe von 161,5 Mio. Euro. Das waren 47,4 Prozent mehr als 2018. Der Umsatz im Wohnungsbau stieg um 27,7 Prozent auf 182,5 Mio. Euro an. Im Wirtschaftsbau erhöhten sich die Erlöse bei einem Volumen von 219,3 Mio. Euro im Vorjahresvergleich um 8,6 Prozent.

Sachsen

Das sächsische Bauhauptgewerbe verzeichnete im ersten Quartal 2019 Auftragseingänge im Gesamtwert von knapp 1,5 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das ein Plus von 22,9 Prozent. Der starke Gesamtzuwachs ergab sich vorrangig aus der Auftragsentwicklung im Öffentlichen Bau. Hier erreichte die Nachfrage ein Volumen von 682,8 Mio. Euro, was einem Zuwachs von 41,4 Prozent in Relation zu 2018 entsprach. Auch der Wohnungsbau zeichnete sich durch eine dynamische Nachfrage aus. Der Auftragseingang belief sich auf 173,2 Mio. Euro. Das waren 38,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Wirtschaftsbau erreichte einen Auftragswert von 599,5 Mio. Euro, was im Vorjahresvergleich einer Steigerung von 4 Prozent entsprach.  
Der Gesamtumsatz des Bauhauptgewerbes erhöhte sich im ersten Quartal 2019 um 22,9 Prozent auf 995,3 Mio. Euro. Die Umsätze stiegen in allen Segmenten an. Den stärksten Zuwachs, nämlich 29,1 Prozent, verzeichnete der Wirtschaftsbau mit einem Volumen von 517,1 Mio. Euro. Der Öffentliche Bau legte mit Erlösen in Höhe von 337,8 Mio. Euro im Vorjahresvergleich ebenfalls kräftig zu (+24,6 %). Im Wohnungsbau des Freistaates betrugen die Umsätze 131,4 Mio. Euro, was in Relation zu 2018 ein Plus von 2 Prozent war. 

Sachsen-Anhalt

Das Bauhauptgewerbe von Sachsen-Anhalt verzeichnete im ersten Quartal 2019 einen Gesamtauftragseingang im Wert von 605,1 Mio. Euro. In Bezug zum Vorjahreszeitraum bedeutete das einen Zuwachs von 24,0 Prozent. Am stärksten erhöhten sich die Bestellungen im volumenstarken Wirtschaftsbau des Landes. Hier summierten sich die Aufträge per März 2019 auf 297,3 Mio. Euro (+28,1 %). Erheblich gestiegen sind auch die Auftragsvergaben im Öffentlichen Bau, die im Vorjahresvergleich um 25,4 Prozent auf 240,9 Mio. Euro anstiegen. Der Wohnungsbau erreichte ein Volumen von 66,9 Mio. Euro. Das war ebenfalls mehr als vor Jahresfrist (+5,3 %).

Der Umsatz im Bauhauptgewerbe des Landes stieg auf 435,3 Mio. Euro bzw. um 24,9 Prozent an. Die Erlöse im Öffentlichen Bau wuchsen um 26,6 Prozent und erreichten damit eine Höhe von 137,6 Mio. Euro. Der Umsatz im Wohnungsbau betrug 73,2 Mio. Euro, was einem Plus von 25,4 Prozent entsprach. Im Wirtschaftsbau Sachsen-Anhalts erzielte das Bauhauptgewerbe Umsatzerlöse mit einem Volumen von 220,3 Mio. Euro. Im Vergleich mit dem ersten Quartal 2018 bedeutete das eine Steigerung um 24,8 Prozent.

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