BFW zur Wohnrauminitiative: „Segel gesetzt – jetzt Kurs halten!"

„Mit der Wohnrauminitiative zeigen die Fraktionsspitzen, dass die Zeit endloser Diskussionen nun vorbei ist. Jetzt wird der Kurs in Richtung bezahlbarer Neubau gesetzt. Nur beim Mietrecht schlingert man noch", sagte BFW-Präsident Andreas Ibel zum Ergebnispapier, auf das sich Union und SPD bei der Fraktionsklausur am 7. Mai geeinigt haben.

„Mit dem Baukindergeld geht die Bundesregierung nun einen großen Schritt, um mehr Menschen den Weg ins Eigenheim und zu einer stabilen Altersvorsorge zu ermöglichen. Die Koalitionäre haben richtig daran getan, hier nicht nur den Neubau in den Ballungsgebieten, sondern auch den Bestand zu fördern", so Ibel. Auch die Rückdatierung des Förderbeginns auf den 1. Januar 2018 sei ein gutes Signal.

Schlingerkurs beim Mietrecht

Einen ebenso klaren und entschiedenen Schritt lassen die Parteien jedoch beim Mietrecht vermissen, so Ibel weiter: „Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Mietpreisbremse bereits im vergangenen Jahr für gescheitert erklärt – und das völlig zu Recht. Auch eine Verschärfung macht aus einem wirkungslosen Instrument kein gutes. Wir sollten nicht erst auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes warten, um diesem Scheingefecht ein Ende zu bereiten."

Sonderabschreibung benötigt auch Baulandoffensive

Für die befristete Sonderabschreibung wollen die Koalitionäre einen Bauantrag zwischen dem 1. September 2018 und dem 31. Dezember 2021 zu Voraussetzung machen. „Damit wird sichergestellt, dass nur echte Neubauvorhaben gefördert werden", so Ibel. Neue Bauanträge könne es jedoch nur geben, wenn auch neue Baugrundstücke ausgewiesen werden. „Der Erfolg der Baulandarbeitsgruppe im BMI wird somit auch über den Erfolg der Sonderabschreibung entscheiden."

Rückkehr zur Einfachheit

Ibel betonte, dass die in der Wohnrauminitiative genannten Ansätze lediglich Teile eines Gesamtpaketes sein dürfen, die auf dem Wohnraumgipfel im Herbst verabschiedet werden sollten: „Was wir jetzt anpacken müssen, ist die Entbürokratisierung der Bauvorschriften, damit Bauen wieder schneller, einfacher und kostengünstiger wird. Nur so wird auch Wohnen wieder günstiger!" Bundesbauminister Seehofer hatte im Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen am 4. Mai angekündigt, die Maßnahmen aus der Baukostensenkungskommission umzusetzen. Ibel: „Dabei geht es uns darum, Kostentreiber zu identifizieren, zu beseitigen und Widersprüche aufzulösen. Kompetenz zeigt sich in Einfachheit, nicht in einer wachsenden Anzahl von Regulierungen!"

Thematisch passende Artikel:

BFW zum Wohngipfel: Tempo beschleunigt – Widersprüche bleiben

„Bund und Länder verpflichten sich im Abschlusspapier des Wohngipfels, eine Vielzahl von Maßnahmen beschleunigt umzusetzen. Das ist ein echter Erfolg des Gipfels. Die vorhandenen Widersprüche...

mehr

BFW-Präsident kritisiert Baupreissteigerung: Mit Kurs auf 5 Prozent jährlich

„Voraussetzung für bezahlbares Wohnen ist bezahlbares Bauen. Bei nahezu 5 % Baukostensteigerung jährlich ist dies kaum mehr möglich. Seit dem Endbericht der Baukostensenkungskommission im November...

mehr

BFW-Präsident Ibel zum Anstieg der Baupreise: „Tatsächliche Kostensteigerung ist noch weitaus höher!“

„Das Statistische Bundesamt hat einen alarmierenden Anstieg bei den Baupreisen vermeldet. Die Realität ist sogar noch düsterer, da der klassische Baupreisindex die tatsächliche Kostenentwicklung...

mehr

BFW fordert: „Reformen beim Bauplanungsrecht statt soziale Symbolpolitik beim Mietrecht!"

„Der Entwurf des Mietrechtsänderungsgesetzes ist soziale Symbolpolitik und trägt in keiner Weise zur Entspannung der Wohnungsmärkte bei. Mit dieser Placebo-Maßnahme werden nicht die Ursachen,...

mehr

BFW: Eckpunktepapier des Justizministeriums zum Mietrecht setzt falsche Schwerpunkte

„Obwohl die Immobilienwirtschaft jährlich fast 40 Mrd. € in die energetische Sanierung der Wohnbestände investiert, wird in weniger als 0,02 % aller Mietverhältnisse über die Mieterhöhung nach...

mehr