BBU-Jahrespressekonferenz Berlin: Wachsendes Berlin bleibt auch ein bezahlbares Berlin

Nachweisliche Mietendämpfung, Rekordinvestitionen von 3,2 Mrd. Euro 2019, kraftvoller Neubau: „Die soziale Wohnungswirtschaft im BBU ist Garantin dafür, dass das wachsende Berlin auch ein bezahlbares Berlin bleibt“. Das war das Fazit von BBU-Vorstand Maren Kern bei der Vorstellung der Ergebnisse der Jahresstatistik für die Berliner Mitgliedsunternehmen am 3. Juli 2019. In diesem Sinne warb sie für eine Versachlichung der wohnungspolitischen Diskussion und die gemeinsame Arbeit an konstruktiven Lösungen für die schwierige Lage am Berliner Wohnungsmarkt.

Kern weiter: „Auf den Einsatz unserer Unternehmen für gutes Wohnen können sich die Menschen in Berlin verlassen. Allerdings machen auch uns ‚schwarze Schafe‘, die die Anspannung auf dem Wohnungsmarkt zu ihrem Vorteil ausnutzen, Sorge. Zielgerichtete, temporäre weitere Mietenregulierungen können daher sinnvoll sein. Bei den Eckpunkten zu einem Mietendeckel sind aber die nachteiligen Konsequenzen für die soziale Wohnungswirtschaft nicht ausreichend bedacht worden. Im Rahmen eines konstruktiven Dialogprozesses würden wir deshalb gerne mit unserer Expertise an einem Ergebnis mitarbeiten, das die Bedürfnisse unserer gemeinwohlorientierten Wohnungsunternehmen in ihrem Einsatz für die wachsende und soziale Stadt ausreichend abbildet.“

Im Einsatz für die Marktstabilisierung

Berlin wächst dynamisch weiter – trotzdem konnten die Mitgliedsunternehmen der BBU (Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen, www.bbu.de) mit ihrem großen Engagement die wesentlichen wohnungsmarktrelevanten Parameter auch 2018 weiter stabil halten. So bewegte sich bei ihnen die Entwicklung der Warmmieten mit einem Plus von 2,5 Prozent auf dem Niveau der allgemeinen Preisentwicklung – trotz einer Baupreisinflation von mittlerweile 6,3 Prozent. Die Nettokaltmiete bei den BBU-Mitgliedsunternehmen in Berlin lag 2018 bei durchschnittlich 6,15 Euro pro Quadratmeter. Dank ihrer starken Neubauanstrengungen blieb der Leerstand 2018 bei ihnen mit 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr unverändert. Kern: „Die Erfolge unserer Unternehmen für Stabilität und Kontinuität sind eine enorme Leistung und direkter Ausdruck ihres sozialen Verantwortungsbewusstseins.“

Im Einsatz für die wachsende Stadt

Investitionssteigerungen um weitere 25 Prozent, Rekordstand bei den Neubauinvestitionen, konkrete Planungen für die Fertigstellung von fast 45.000 Wohnungen in Berlin bis 2023: „Das Engagement unserer Unternehmen kann sich sehen lassen“, so Kern. 2019 wird die soziale Wohnungswirtschaft ihre Fertigstellungszahlen deutlich um 75 Prozent auf dann mehr als 7.500 Wohnungen erhöhen. Die BBU-Mitgliedsunternehmen werden auch ihre Investitionen noch weiter steigern: 2019 auf insgesamt rund 3,2 Milliarden Euro, den höchsten Wert seit Beginn der Erfassung durch den BBU 1991. Allerdings steigen auch die Baukosten: 2019 könnten sie ohne Grundstück bei rund 2.750 Euro pro Quadratmeter liegen – gegenüber 2015 ein Plus um fast 38 Prozent.

Mietendeckel: Umfrage zu Eckpunkten zeigt mögliche Folgen auf

Der BBU hat seine Berliner Mitgliedsunternehmen gefragt: Welche Folgen befürchten sie von einem Mietendeckel auf Grundlage der vorliegenden Eckpunkte für ihre Wirtschafts- und Investitionskraft? Die Ergebnisse spiegeln die deutliche Sorge der teilnehmenden Unternehmen – insbesondere Genossenschaften – dass sie ohne die Möglichkeit zu moderaten Mietanpassungen wirtschaftlich nicht mehr in der Lage sein werden, den Notwendigkeiten und Bedürfnissen ihrer Mitglieder- bzw. Mieterschaft, aber auch der wachsenden Stadt insgesamt gerecht zu werden. So gehen über 90 Prozent von ihnen von einer deutlichen Reduktion der energetischen Modernisierungen aus, fast 90 Prozent sehen die Gefahr einer starken Einschränkung der Investitionen in die Wohnumfeldgestaltung. 71 Prozent erwarten eine drastische oder deutliche Verringerung des sozialen Engagements der Unternehmen, über 60 Prozent erhebliche Einschränkungen beim Neubau.

Kern: „Die Umfrage zeigt, wo bei den Eckpunkten nochmal nachgedacht werden muss. Sie treffen in dieser Form vor allem die soziale Wohnungswirtschaft und behindern sie in ihrem Engagement für Berlin. Das kann von der Politik so nicht gewollt sein, ebenso wenig, dass von einem pauschalen Einfrieren der Mieten besonders auch einkommensstarke Haushalte profitieren würden.“

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