Wettbewerb für ein grünes Wohnumfeld „Viertel vor Grün“ – vorbildliche Wohnquartiere ausgezeichnet

Grünanlagen werten Wohn- und Stadtquartiere auf, machen die Wohnumgebung erst lebenswert und geben Freiräumen Sinn. Besonders vorbildliche Projekte wurden nun im Düsseldorfer „Malkasten“ im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs „Viertel vor Grün – Wettbewerb für ein grünes Wohnumfeld“ ausgezeichnet. Gezeigt hat sich, dass erfolgreiche Projekte nicht zwingend hohe Investitionssummen erfordern: Zu den Siegern gehören große wie auch kleinere Wohnungsunternehmen und -genossenschaften.

Den Wettbewerb „Viertel vor Grün“ hatten VdW Rheinland Westfalen und der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen gemeinsam ausgerichtet. Nordrhein-Westfalens Bauminister Michael Groschek, der den Begriff der „Heimat vor der Haustür“ für die Wohn- und Stadtquartiere geprägt hat, war Schirmherr des Wettbewerbs. In dessen Vertretung gratulierte Staatssekretär Michael von der Mühlen den Geehrten anlässlich der Preisverleihung herzlich: „Alle Unternehmen, die Projekte zu diesem Wettbewerb eingereicht haben, sind Gewinner. Denn sie belegen mit ihrem Interesse und Engagement, dass ihnen über die Wohnungen und Wohngebäude hinaus der Quartierszusammenhang, das Schaffen von Begegnungsräumen und die Gestaltung einer lebenswerten Wohnumgebung ein Anliegen sind. Ich würde mich freuen, wenn die Beispiele aus diesem Wettbewerb Schule machen.“

„Viele Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften legen Wert auf gepflegte Außenbereiche, und vielen Vermietern gelingt es dabei, ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden“, so VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter. GaLaBau-Präsident Hans Christian Leonhards betonte: „Eine nachhaltige Planung, langfristig wirksame Konzepte und die Berücksichtigung von Quartierszusammenhängen sind unseren Mitgliedsunternehmen wichtig. Die Zusammenarbeit mit den Wohnungsunternehmen und Wohnungsgenossenschaften ist daher oft besonders fruchtbar.“

Preisträger aus Köln, Essen, Erkrath


Mit dem 1. Preis des Wettbewerbs „Viertel vor Grün“ ausgezeichnet wurde die GAG Immobilien AG Köln. Auf einem Gelände mit der Größe von 17 Fußballfeldern baut die GAG seit 2012 neue Wohnungen in Köln Ostheim. Die Idee der Gartenstadt aus den Anfangsjahren der GAG wurde auch im Waldbadviertel umgesetzt und sorgt für zeitgemäßen Wohnkomfort im Grünen. Mit mehr als 520 modernen Wohnungen sowie offenen Spiel- und Erholungsflächen ist das Veedel Heimat für rund 2000 Kölner.

„Das Projekt ist vorbildlich, weil hier alle relevanten Akteure frühestmöglich mit einbezogen wurden“, so die Jury in ihrer Begründung für die Vergabe des 1. Platzes. „Die GAG Köln initiierte schon in der Konzeptionsphase einen gemeinsamen Dialog mit Architekten, Planern und Landschaftsarchitekten sowie den ausführenden Betrieben. Durch die gezielte Abstimmung und ein gut moderiertes Verfahren ist es gelungen, ein Projekt ‚aus einem Guss‘ zu verwirklichen, welches in seiner Qualität Vorbildcharakter hat. Das Quartier fügt sich mit seiner Wegeführung organisch in die Umgebung ein und zeichnet sich bei vielfältigen Nutzungsräumen sowie einer hohen Wertigkeit der in den Außenbereichen verwendeten Materialien ganz besonders durch eine hervorragende Varianz von Spielmöglichkeiten aus.“

Den 2. Preis verlieh die Jury an die Allbau AG. Das Essener Wohnungsunternehmen wurde für seine Aktivitäten im Quartier Meistersinger Park ausgezeichnet, wo im Rahmen der Umsetzung eines integrierten Quartierskonzepts eine umfangreiche Modernisierungsmaßnahme realisiert wurde. „Herausragend ist hier insbesondere der partizipatorische Ansatz und die soziale Nachhaltigkeit der verwirklichten Maßnahmen“, so die Jury. „Mieterinnen und Mieter, Anwohnerinnen und Anwohner sowie viele weitere Akteure wurden von Beginn an in die Gestaltung mit einbezogen. Es wurden Strukturen geschaffen, die eine weitere, gemeinschaftliche und anwohnergetriebene Nutzung der Außenanlagen gewährleisten. So wird ein erhebliches Identifikationspotenzial mit dem eigenen Quartier geschaffen, welches nachbarschaftliche Netzwerke begünstigt und Vandalismus oder Verfallserscheinungen entgegenwirkt.“

Den 3. Preis verlieh die Jury des Wettbewerbs „Viertel vor Grün“ der Wohnungsbaugenossenschaft Erkrath eG – nicht für ein einzelnes Projekt sondern für die ganzheitliche Grünstrategie des Unternehmens. „Die Bestände der Wohnungsbaugenossenschaft Erkrath eG spiegeln den hohen Anspruch an die Grün- und Außenanlagen wieder, welchen die Genossenschaft ausdrücklich als Bestandteil ihres Selbstverständnisses formuliert und lebt“, so die Jury. „Aus den örtlichen Gegebenheiten wird hier mit den einer kleineren Genossenschaft zur Verfügung stehenden Mitteln das Optimum herausgearbeitet. Die offensichtlich harmonische Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber, Planer und ausführenden Unternehmen fällt besonders positiv auf. Wann immer möglich und ökonomisch machbar, verzichtet die Genossenschaft darauf, die durch Grünanlagen entstehenden Mehrkosten auf die Betriebskosten umzulegen.“

Anerkennungen für Dortmund und Hamm


Auch zwei Anerkennungen hat die Jury des Wettbewerbs „Viertel vor Grün – Wettbewerb für ein grünes Wohnumfeld“ vergeben:

Eine Anerkennung ging an die Hammer Gemeinnützige Baugesellschaft mbH: „Mit den Grün- und Außenanlagen in den ‚Goethegärten‘ berücksichtigt die HGB in besonders erfolgreicher Weise die Bedürfnisse von Senioren und hilfsbedürftigen Menschen. Ausschlaggebend für die Verleihung einer besonderen Anerkennung ist darüber hinaus, dass das Konzept mittelfristig für die Partizipation anderer Bewohner geöffnet werden soll und dass hier damit ein Grundgedanke der Inklusion praktisch umgesetzt wird.“

Die zweite Anerkennung erhielt der Spar- und Bauverein Dortmund eG für seine Aktivität im Althoffblock: „Hier wurden mit einer grundsätzlichen Wertschätzung für den Freiflächenbestand durchdachte und nachhaltige Spiel- und Freizeitmöglichkeiten für Kinder und eine hohe Aufenthaltsqualität auch für alle weiteren Anwohner geschaffen. Besonders bemerkenswert ist, wie es der Genossenschaft dabei gelungen ist, strukturell wichtige Weichenstellungen vorzunehmen und zugleich zum Vorteil der Genossenschaftsmitglieder ausgesprochen kosteneffizient zu agieren.“

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