Vorbildliche Architektur für den Menschen: die Nominierten für den DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“

Deutschlands wichtigster Architekturpreis für nachhaltige Gebäude wird in diesem Jahr an ein Projekt gehen, das speziell den Menschen als Nutzer in den Fokus setzt. Nominiert für den DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“ 2016 sind das Geschosswohngebäude „AKTIV-STADTHAUS“ in Frankfurt am Main, die +e Kita „Solarraupe“ in Marburg und das Schmuttertal-Gymnasium im bayrischen Diedorf. Die Bekanntgabe und Auszeichnung des Siegers erfolgt am 25. November 2016 in Düsseldorf im Rahmen der Verleihung des 9. Deutschen Nachhaltigkeitspreises.


„Nachhaltigkeit ist mehr als Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit. Der Mensch als Nutzer von Gebäuden spielt eine ebenso große Rolle mit allen Fragen rund um Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Komfort“, erklärt DGNB Vizepräsident Martin Haas. „Die Auswahl der drei Nominierten für den diesjährigen DGNB Preis zeigt einerseits eindrucksvoll, wie sich Nachhaltigkeit mit Innovation und gestalterischer Qualität verbinden lässt. Sie zeigt darüber hinaus aber auch, wie Gebäude unterschiedlicher Nutzungstypologien den Mensch auf beispielhafte Weise in den Fokus rücken und zu dessen Lebensqualität beitragen können.“


Das von dem Kassler Architekturbüro HHS Planer + Architekten konzipierte „AKTIV-STADTHAUS“ im Zentrum von Frankfurt ist ein Leuchtturmprojekt dafür, wie in Innenstädten lebenswert, modern und energieeffizient gebaut werden kann. Auf einem als ursprünglich unbebaubar geltenden und als Parkplatz genutzten Grundstück bezieht das Wohngebäude seine Energieversorgung zu 100 % aus erneuerbaren Energien. Das mit 74 Wohneinheiten voll vermietete Gebäude produziert selbst die Energie, die für Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung und Allgemeinstrom benötigt wird.


Die +e Kita „Solarraupe“ in Marburg ist die erste Kindertagesstätte in Deutschland im sogenannten Plusenergiestandard. Ein hocheffizientes Gebäude, das mehr Energie erzeugt, als es verbraucht. Eine architektonische Besonderheit gelang den opus Architekten (Darmstadt) mit dem ziehharmonika-artigen Bauvolumen in Dach und Fassade, wodurch die dreieckigen Photovoltaik-Paneele besser ausgerichtet und die gesamte solaraktive Oberfläche vergrößert werden konnten. Eine harmonische Einbettung in die Parkanlage komplettiert das Bild des kinderfreundlichen Ortes mit vielfältigen Kommunikations- und Spiellandschaften. 


Das am Rande des Naturparks Augsburg in Diedorf gelegene Schmuttertal-Gymnasium gilt als die größte aus Holz errichtete Plusenergieschule in Deutschland. Die Holzkonstruktion bietet den rund 1.000 Schülern moderne und offene Lernlandschaften zum gemeinschaftlichen, selbstorganisierten Lernen. Architektur-integrierte Photovoltaik liefert mehr Strom als benötigt – so wird der Primärenergiebedarf der Schule um den Faktor 1,5 überkompensiert. Dank der Modulbauweise konnte die kreuzförmige Anlage kostengünstig und in nur zweijähriger Bauzeit fertiggestellt werden. Hermann Kaufmann Architekten aus Schwarzach und der Münchner Architekt Florian Nagler entwarfen das bayrische Schulhaus gemeinsam.


„Mit dem DGNB Preis ‚Nachhaltiges Bauen‘ wollen wir Projekten eine Plattform bieten, die beispielgebend sind und motivieren können. Sie sollen veranschaulichen, dass es sich lohnt, wenn man im Bereich des nachhaltigen Bauens versucht, vorwärts zu kommen und neue Wege zu gehen“, sagt Stefan Schulze-Hausmann, Initiator des Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Die Auszeichnung wird in diesem Jahr bereits zum vierten Mal gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB sowie der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis vergeben. Partner des Preises ist die DFH Deutsche Fertighaus Holding.

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