Trendmonitor 2015 von Stiebel Eltron: Deutsche sehen Energiewende in Gefahr

61 % der Deutschen sehen die Energiewende durch den schleppenden Ausbau der „Strom-Autobahnen“ in Gefahr. Gleichzeitig fordert die Mehrheit der privaten Haushalte, die Nutzung von grünem Strom zu forcieren. Als ein Hauptproblem sehen die meisten Befragten (91 %) die unzureichenden Speichermöglichkeiten für Wind- und Sonnenstrom und fordern hier neue Kapazitäten. Das ist das Ergebnis des Energie-Trendmonitors 2015 von Stiebel Eltron (www.stiebel-eltron.de)


Trotz des immer wieder aufflammenden Streits über die Stromtrassen - zuletzt  Anfang Januar zwischen Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und dem bayrischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) – ist in der Bevölkerung die Akzeptanz für die Energiewende ungebrochen. 88 % sind mit den Zielen einverstanden. „Knapp zwei Drittel der Bundesbürger wünschen sich sogar, dass die Energiewende hierzulande noch beschleunigt wird“, sagt Geschäftsführer Rudolf Sonnemann. 84 % der Deutschen fordern zudem, den Überschuss an grünem Strom aus Wind- und Sonnenenergie für das Heizen nutzbar zu machen.


Ob wegen der Ungewissheit über künftige Stromtrassen oder auch nur um Geld zu sparen: Gut zwei Drittel der Befragten (67 %) wollen so viel Strom und Wärme wie möglich für ihren privaten Haushalt selber vor Ort erzeugen. „Bei Wohnungs- und Haueigentümern sind es sogar 74 %“, berichtet Sonnemann. Aber auch die Mehrheit der Mieter wünscht sich, selbst produzierten Ökostrom für Licht, Warmwasser oder Heizung zu nutzen. Und: Die überwiegende Mehrheit der Mieter möchte künftig mitbestimmen können, welche Energie im Haus verwendet wird.


„Die noch kaum in der Praxis umgesetzte Idee, dass Wohnkomplexe – auch mit Hilfe großer Wohnungsbaugesellschaften – ihren grünen Strom selber erzeugen, fasziniert die Deutschen", sagt Sonnemann. Laut Energie-Trendmonitor sind 86 % der Befragten von dieser Vorstellung begeistert - bei den Mietern 88 %. „Die Eigenstromvermarktung mit Photovoltaik- und  Solarthermieanlagen oder Blockheizkraftwerken könnte in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten“, sagt Sonnemann. Dies hat für Wohnungsunternehmen und Mieter einen echten Mehrwert: Der im Gebäude produzierte Strom wird zukünftig auch direkt an die Mieter geliefert.

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