Studie bestätigt Wirksamkeit unterjähriger Verbrauchsinformationen bei Heiz- und Warmwasserkosten

Die jährliche Abrechnung der Heiz- und Warmwasserkosten spart etwa 20 % Energie. Eine aktuelle Studie weist nach, dass Verbraucher zu noch höheren Einsparungen und mehr Energieeffizienz in der Lage sind. Zusätzlich zu den 20 % können nochmals 7 bis 12 % des jährlichen Heiz- und Warmwasserverbrauchs eingespart werden, wenn Wohnungsnutzer innerhalb des Jahres regelmäßig über ihren Verbrauch informiert werden. Dies ist das Ergebnis der jüngst erschienenen Studie „Subannual Billing Information for Heating and Water Costs“. Prof. Dr. Reinhard Madlener und sein Team vom Institute for Future Energy Consumer Needs and Behavior (FCN) an der RWTH Aachen haben in dieser Metastudie mehr als 70 internationale Untersuchungen ausgewertet.

Die im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Heiz- und Wasserkostenverteilung (www.arge-heiwako.de) erstellte Studie ist die umfassendste wissenschaftliche Veröffentlichung zu diesem Thema. Alle untersuchten Studien belegen, dass häufigere Informationen über Energie- und Wasserverbräuche zu weiteren Einsparungen führen. Das Ergebnis unterstreicht den Nutzen regelmäßiger Verbrauchsinformationen.

Die von Prof. Madlener untersuchten Studien belegen einen langfristigen Einspareffekt, wenn die Nutzer durch zeitnahe Verbrauchsinformationen lernen, welche Auswirkungen ihre Heizgewohnheiten haben und ihr Verhalten entsprechend anpassen. „Dabei spielen weder der Energieträger noch die Informationsform eine große Rolle“, so Madlener. „Entscheidend für den Einspareffekt ist vor allem eine einfache und verständliche Verbrauchsinformation.“ Genau deshalb fordert die Europäische Energieeffizienz-Richtlinie (EED) mehr Transparenz für Verbraucher.

Die EU will bis 2020 die Energieeffizienz im Vergleich zum Jahr 1990 um 20 % steigern. Bislang standen dabei im Gebäudebestand die energetische Modernisierung von Anlagentechnik und Gebäudehülle im Fokus. Jetzt sollen Verbraucher EU-weit verstärkt zur Energieeinsparung beitragen. Damit sie dazu in der Lage sind, sollen sie der EED zufolge ihren Energieverbrauch besser erkennen und beeinflussen können. Immerhin fließen in deutschen Haushalten mehr als 80 % des Energieeinsatzes in Raumwärme und Warmwasser. Das ist fast ein Drittel des deutschen Energieverbrauchs.Die komplette Studie kann unter bestellt werden.

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