Stiebel Eltron-Umfrage: 78 % der Deutschen mit Energiepolitik unzufrieden

Ein Jahr nach der Bundestagswahl sind gut drei Viertel der Deutschen mit der Energiepolitik der Regierung unzufrieden. Die Kosten der Energiewende drohen der Bundesregierung aus dem Ruder zu laufen, ist die Mehrheit überzeugt (66 %). Zudem werden wichtige Ziele der Energiewende verfehlt. Das sind Ergebnisse der Umfrage „Energiewende – ein Jahr nach der Bundestagswahl“ von Stiebel Eltron (www.stiebel-eltron.de). Dazu wurden 1000 Bundesbürger bevölkerungsrepräsentativ befragt.

Drei Viertel der Bundesbürger sind der Meinung, dass die Energiewende überwiegend die Interessen der Unternehmen berücksichtigt. Dass die ungleich verteilte Kostenlast beim Strom auf den Schultern privater Haushalte bleibt, wird sich nach Meinung der Verbraucher auf absehbare Zeit auch nicht ändern. Trotz der Reform des seit August geltenden Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) rechnet die große Mehrheit der Befragten (75 %) damit, dass es keine Preissenkungen beim Strom geben wird.

Wenig besser fällt die Bilanz der Bevölkerung bei den von der Regierung verfolgten Energiezielen aus. Dass die Bundesregierung mit ihrer Politik für einen besseren Klimaschutz sorgt, würden nur 4 % der Deutschen uneingeschränkt unterschreiben. Dabei rangieren weniger CO2-Emissionen auf der Wunschliste der Bundesbürger weit oben. Neben dem Atomausstieg und einer größeren Unabhängigkeit vom Energielieferanten Russland ist der Klimaschutz für die privaten Haushalte das dritte wichtige Ziel der Energiewende.

„Ein Jahr nach der Bundestagswahl stehen notwendige Korrekturen der Energiewende noch aus“, sagt Rudolf Sonnemann, Geschäftsführer des deutschen Heiz- und Wärmetechnikunternehmens Stiebel Eltron, das die Umfrage durchführte. „Um den Atomausstieg zu stemmen ohne damit die Klimaschutzziele zu opfern, führt kein Weg am zügigen Ausbau erneuerbarer Energien vorbei. In dieser Situation bleibt es vollkommen unverständlich, warum die Politik der Regierung nach wie vor erneuerbaren Strom – beispielsweise für umweltfreundliche Wärmepumpen - mit Mehrkosten belastet und fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas somit bevorteilt“, sagt Sonnemann.

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