Ramsauer mit deutschen Baufirmen im Irak

Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) reiste jetzt mit einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation in den Irak. Vor seiner Abreise sagte er in München: „Jetzt nehme ich die Gelegenheit wahr, den Besuch meines Amtskollegen, des irakischen Transportministers Hadi Farhan al-Amiri vom letzten Jahr zu erwidern und Kontakte im Verkehrs- und Infrastrukturbereich zu pflegen, auszubauen und neue zu knüpfen.“


Der Bundesminister wird von einer rund 50-köpfigen Wirtschaftsdelegation begleitet. Es handelt sich um Vertreter der Verkehrswirtschaft, Transport und Logistik, der Bauwirtschaft und der Stadtplanung. Vorgesehen sind Gespräche mit dem irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki sowie mit weiteren Ministern seines Kabinetts.


Ramsauer: „Mir ist es seit Beginn meiner Amtszeit wichtig, deutschen Unternehmen in den Bereichen Infrastruktur, Wohnungs- und Städtebau auch im Ausland Türen zu öffnen. Deutsche Expertise und Qualität sind international anerkannt und gefragt. Daher habe ich bereits 2010 eine Außenwirtschaftsinitiative ins Leben gerufen.“


Der langfristige irakische Investitionsbedarf wird auf bis zu 700 Mrd. US-Dollar geschätzt. Die irakische Regierung investiert die aus den Erdölverkäufen erzielten Einnahmen in grundlegende Zukunftsprojekte.


Ramsauer: „Vor diesem Hintergrund ist die Reise natürlich hoch interessant für die mich begleitende Wirtschaftsdelegation und für die irakische Seite. Deutschland kann und will beim Wiederaufbau der irakischen Infrastruktur helfen. Wir werden über die drängendsten Vorhaben reden. Also über Hafenneubau, die Wiederherstellung des Schienenverkehrs, die Rehabilitierung des Mosulstaudammes und den Wohnungsbau.“


Das irakische Wirtschaftswachstum liegt nach Schätzungen eines Länderreportes vom vergangenen November dank steigender Erdölerzeugung für 2012 bei 8,5 %. Deutschland exportierte 2011 Waren und Dienstleistungen im Wert von 1,1 Mrd. €  in den Irak. Das sind 26 % mehr als im Jahr davor.


Im Rahmen der Irak-Reise wurde in Bagdad ein Vereinbarung zwischen der Universität Bagdad und der Bayrischen Firma Knauf zum Bau des Schulungszentrums für Trockenbau unterschreiben. „Die Ausbildung irakischer Fachkräfte in ihrer Heimat ist wichtig", sagte Ramsauer. Das bringe Arbeitsplätze und spare hohe Kosten des Importes.


Die Umstellung der Bautechnik im Irak vom Stand der 70er Jahre auf moderne Bauweise stellt eine Herausforderung dar. Trockenbau wird heutzutage im Irak vor allem zur Verkleidung von Klimaanlagenschächten und Leitungen, für Brandschutz und für ästhetische Deckenlösungen benötigt. Aufgrund des geringen Gewichts und der hohen Flexibilität ist der Trockenbau vor allem in Erdbebengebieten deutlich sicherer als die konventionelle Bauweise. Aufgrund der sehr viel schnelleren Verarbeitbarkeit wird der Trockenbau bevorzugt in großen Objekten, die zeitgerecht fertiggestellt werden müssen, eingesetzt.


Das Schulungszentrum für Trockenbau wird nach Errichtung mindestens für 25 Jahre von Knauf International betrieben. In diesem Schulungszentrum sollen anfänglich wenigstens 200 Architekten und Bauingenieure sowie 300 Verarbeiter pro Jahr ausgebildet werden. Das irakische Ministerium für Hochschulwesen unter Minister Ali Al-Adeeb hat sich bereiterklärt, dem Schulungszentrum ein geeignetes Grundstück auf dem technischen Campus der Universität Bagdad kostenlos zur Verfügung zu stellen. Knauf übernimmt die Betriebskosten für die nächsten 25 Jahre.

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