NRW-Wohnraumförderung: Schrumpfende Gebiete nicht vergessen

Die von NRW-Bauminister Michael Groschek in der jüngsten Bauausschusssitzung vorgelegten Änderungen der NRW-Wohnraumförderung stellen laut VdW Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (www.vdw-rw.de) eine substanzielle Verbesserung im Kampf gegen den Wohnungsmangel in wachsenden Großstädten dar, allerdings müsse die Landesregierung auch die Probleme in strukturschwachen Gebieten angehen. "Dass die Landesregierung sich auf den Mietwohnungsbau in Bonn, Köln, Düsseldorf und Münster konzentriert, ist gut, aber sie darf die schrumpfenden Regionen wie das Sauerland nicht vergessen", sagt VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter. Die Mitgliedsunternehmen des VdW halten mehr als 40 % aller Sozialwohnungen in NRW.


Besonders in den Wachstumsstädten ist bezahlbarer Wohnraum knapp geworden. Die Zahl der Sozialwohnungen in NRW ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen, zwischen 2007 und 2011 um mehr als 30 % auf 580000 Wohnungen. Auch wurden die Fördermittel der sozialen Wohnraumförderung im vergangenen Jahr nicht vollends ausgeschöpft.


Das liegt laut VdW zum einen an der historisch niedrigen Zinssituation, zum anderen aber auch an den bisherigen Förderkonditionen der Wohnraumförderung. Zum Beispiel liegt die Miete in Wachstumsstädten, die Unternehmen auf dem freien Markt erzielen können, weit über der Miete, die nach einer Förderung erlaubt ist. Das nun von der Landesregierung vorgestellte Konzept sieht in den Wachstumsstädten höhere Mietobergrenzen für geförderte Wohnungen vor, womit im Übrigen auch den gestiegenen Grundstückspreisen dort Rechnung getragen wird. Außerdem werden die Förderpauschalen erhöht und die Darlehenskonditionen für diese Märkte verbessert.


In letzter Minute hat die Landesregierung die Förderkonditionen nun auch für bevölkerungsmäßig stagnierende Regionen wie das Ruhrgebiet verbessert. Eine Maßnahme, die der VdW lange gefordert hatte. "Ob die Veränderungen in den Darlehenskonditionen für diese Gebiete wirklich etwas bringen, ist noch zu prüfen. Doch dass sich die Regierung bewegt hat, ist ein erfreuliches Signal", sagt VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter.


Schrumpfende Regionen werden aber auch weiterhin so gut wie gar nicht von der Wohnraumförderung profitieren. VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter: "Auch für diese Regionen muss die Landesregierung Lösungen finden, denn auch dort benötigen wir neue Gebäude, und zwar solche, die energieeffizient und altersgerecht sind."


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