NRW-Gewerbeimmobilientag: BFW zeigte Trends, Chancen und Risiken

Mehr als 50 Teilnehmer aus der Immobilienbranche haben sich auf dem Gewerbeimmobilientag des BFW in Köln zur Digitalisierung, neuen Trends der Branche und dem Brexit ausgetauscht. Der Gewerbeimmobilientag NRW, der gemeinsam vom BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen und dem Landesverband NRW organisiert wird, fand bereits zum dritten Mal statt.

„Derzeit kann noch nicht in letzter Konsequenz eingeschätzt werden, welche Auswirkungen durch den Brexit auf uns zukommen. Deshalb ist es notwendig, jetzt unterschiedliche Szenarien aufzuzeigen und zu diskutieren“, betonte Dirk Lindner, Vorstandsmitglied des BFW NRW, in seiner Eröffnungsrede. Ralph Bombis, Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen, betonte in einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde, dass NRW von möglichen Unternehmensumzügen durch den Brexit durchaus profitieren könne: „Der Brexit ist für NRW auch eine Chance. Wenn wir Investoren und neue Unternehmen gewinnen wollen, müssen wir aber an unserer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten. NRW muss investitionsfreundlicher werden“.

Neben den Auswirkungen des Brexit auf die Gewerbeimmobilienbranche wurden auch die Folgen der Digitalisierung auf den Sektor diskutiert. Am deutlichsten zeigen sich die Auswirkungen der digitalen Transformation im Segment der Einzelhandelsimmobilien. „Der kulturelle und technologische Wandel im Einzelhandel kann nicht mehr ignoriert werden. Der Online-Handel hat die Branche verändert“, resümierte Dr. Katrin Grumme, Vorsitzende des Fachausschusses für Einzelhandelsimmobilien des BFW-Bundesverbandes für Einzelhandelsimmobilien. „Die digitale Transformation wird weiter gehen und auch vor der Einzelhandelsimmobilie keinen Halt machen. Dabei wird der Online-Handel auch in Zukunft Wachstumstreiber des gesamten Einzelhandels sein.“ Über das Segment der Einzelhandelsimmobilien hinaus wurden auch die Entwicklungen der Assetklassen Büroimmobilien und Hotelimmobilien diskutiert.

Anlässlich des Gewerbeimmobilientages kritisierte Andreas Ibel, Präsident des BFW Bundesverbandes, dass Gewerbeimmobilien in Politik und Öffentlichkeit gerade vor dem Hintergrund des Mangels an bezahlbaren Wohnraum oft noch vernachlässigt werden. „Dabei ist klar: Gewerbeimmobilien sind der Schlüssel für einen ausgewogenen Standortmix aus Leben, Arbeiten und Wohnen. Deshalb muss die Entwicklung beider Segmente Hand in Hand gehen“, so Ibel. „Auf die Frage „Gewerbe oder Wohnen“ kann es deshalb nur eine Antwort geben: Gewerbe UND Wohnen!“

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