Brandenburg: Robuste Wohnungswirtschaft, starke Städte

Die Rahmenbedingungen auf Brandenburgs Wohnungsmärkten werden schwieriger, vor allem auch wegen des stadtentwicklungspolitischen Vakuums im Bund. „Unsere Mitgliedsunternehmen werden auch in Zukunft ihren Beitrag zu starken Städten leisten können. Dabei muss aber klar sein: Es ist nicht nachhaltig, wenn der Wohnungswirtschaft hierbei immer neue Lasten aufgebürdet werden“, so Maren Kern, Vorstand beim Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen  (BBU), bei der Vorstellung der Ergebnisse der Jahresstatistik 2012 für das Land Brandenburg.

„Durch bezahlbare Mieten, eine ganz maßgebliche Beteiligung am Stadtumbau Ost, hohe Investitionen in die Modernisierung ihrer Wohnungsbestände und verstärkten Neubau im Berliner Umland schaffen unsere Mitgliedsunternehmen die Grundlagen für Stabilität und Zukunft. Weitere Einschränkungen der Mietgestaltungsmöglichkeiten, stetig steigende energetische Standards, gravierende Planungsunsicherheiten beim Fortgang des Stadtumbaus Ost oder endlose Verjährungsfristen für Altanschließer sind allerdings schwere Beeinträchtigungen für diese wichtige Rolle“, warnte Kern.

Mit durchschnittlich 4,61 € pro Monat und m² blieben die Nettokaltmieten bei den Brandenburger BBU-Mitgliedsunternehmen 2012 im Vergleich zum Vorjahr (4,55 €/m²) praktisch unverändert. Auch die Warmmieten (2012: 6,96 €/m²) blieben inflationsbereinigt stabil – sogar im langjährigen Vergleich seit 2007. „Hohe Investitionen, stabile Mieten: Unsere Mitgliedsunternehmen stehen für gutes Wohnen in Brandenburgs Städten.“

Förderabbau, vor allem aber die wachsende Planungsunsicherheit beim Stadtumbau Ost haben in der Leerstandsstatistik der BBU-Mitgliedsunternehmen deutliche Spuren hinterlassen: In vielen Gemeinden des weiteren Metropolenraums ist der Leerstand 2012 gestiegen – obwohl von den BBU-Mitgliedsunternehmen wieder rund 2100 Wohnungen abgerissen wurden. „Die weiteren Entwicklungsaussichten erfüllen uns mit Sorge“, so Kern. Bis 2020 prognostiziert der BBU aufgrund der Planungszahlen seiner Mitgliedsunternehmen für viele Landkreise einen deutlichen Wiederanstieg der Leerstandsquoten.

Obwohl die BBU-Mitgliedsunternehmen rund 54.000 Wohnungen im Land Brandenburg abgerissen haben, stehen in Brandenburg insgesamt laut neuestem Zensus mit rund 73.500 heute mehr Wohnungen leer als beim letzten Zensus (1995, rd. 62.100). „Rechnerisch haben die Wohnungsunternehmen an jedem Tag der letzten zehn Jahre über 400.000 € an Eigenkapital in Form von Wohnungen für die Zukunft von Brandenburgs Städten geopfert. Da sich andere Gebäudeeigentümer bislang aber kaum am Stadtumbau beteiligt haben, tritt der Leerstandsabbau insgesamt auf der Stelle“, so Kern. Nun steht eine zweite Leerstandswelle unmittelbar bevor, eine Neujustierung beim Stadtumbau Ost sei deshalb jetzt dringend erforderlich. „Unsere Mitgliedsunternehmen müssen wissen, wie sie sich auch in Zukunft am Stadtumbau beteiligen können und wie sie bei einem weiterhin überdurchschnittlichen Einsatz unterstützt werden“, forderte Kern.

Im Berliner Umland ist der Leerstand mit 2,8 % bei den BBU-Mitgliedsunternehmen auf einem 20-Jahres-Tief angelangt. Gleichzeitig planen sie hier für 2013 eine Verdopplung der Neubauinvestitionen auf rund 65 Mio. €, bis 2020 wollen sie mindestens 2000 Wohnungen neu bauen. Gebaut wird vor allem in Potsdam, wo sie mindestens 1100 neue Wohnungen errichten. Kern: „Das Berliner Umland braucht Wohnungen, unsere Unternehmen bauen sie.“

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