BHKWs mit Position 52 Grad Nord: Techem setzt Wärmekonzept für BUWOG Wohnquartier in Berlin um

Direkt an der Dahme, in Berlins wasserreichstem Bezirk Treptow-Köpenick, entsteht derzeit in Berlin-Grünau das Wohnquartier „52 Grad Nord“. Insgesamt sollen auf dem rund 100.000 m² großen Wassergrundstück bis zum Jahr 2022 etwa 700 bis 800 Eigentums- und Mietwohnungen sowie Reihenhäuser und eine Kindertagesstätte entstehen. Der Ansatz sieht individuelle Wohnformen mit engem Bezug zum Wasser und hoher Aufenthaltsqualität durch ein attraktives Freianlagenkonzept vor. Für die energetische Versorgung der Wohnungen ist der Energiemanager Techem (www.techem.de) verantwortlich, der das Konzept mit Fokus auf einen geringen Primärenergiefaktor bereits umsetzt, im September 2015 mit dem Bau des Nahversorgungsnetzes begonnen und die Halle für die Wärmeerzeugungsanlagen in einer von der BUWOG errichteten Energiezentrale übernommen hat.


Blockheizkraftwerke brauchen 40 % weniger Primärenergie

Nach der geplanten Fertigstellung von Anlagen und Nahwärmenetz im April 2016 übernimmt Techem zudem die dauerhafte Wärmeversorgung inklusive Brennstoffeinkauf, Anlagenbetrieb und verbrauchsabhängiger Abrechnung. Das Energieversorgungskonzept sieht eine eigene dezentrale Wärmestation und die Erzeugung von Wärme und Strom direkt im Quartier vor. Dabei wird der Grundlastbetrieb über zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) mit Kraft-Wärme-Kopplung sichergestellt. Diese Form der Energieerzeugung ist deutlich energieeffizienter als andere Wege: Konventionelle Energieerzeugungsanlagen gewinnen in der Regel entweder Strom oder Wärme. Ein BHKW erzeugt beides gleichzeitig. Die im Brennstoff vorhandene Energie wird dadurch besser ausgenutzt, was gegenüber der getrennten Erzeugung von Wärme und Strom rund 40 % Primärenergie einspart.

Primärenergiefaktor von 0 dank Biomethan-BHKW


Rund 60 % der im BUWOG Quartier benötigten Wärmeenergie werden durch zwei mit Biomethan als regenerativem Brennstoff betriebene BHKW erzeugt, sodass Klima und Umwelt zusätzlich entlastet werden. Den Rest erzeugen ein drittes mit Erdgas betriebenes BHKW und zwei Gas-Brennwert-Kessel für den Spitzenlastbetrieb. Die Wärme wird zur Gänze direkt im Quartier genutzt, der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Das Konzept ermöglicht die wirtschaftliche Umsetzung einer annähernd CO2-freien Versorgung und einen Primärenergiefaktor von 0.

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