Bayerische Hausbau: Neue Wohnungen im Herzen der Münchner Altstadt
Die Siegerentwürfe für einen Neubau mit rund 60 Wohneinheiten und Flächen für kleine Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss an der Prannerstraße 4 in der Münchner Altstadt stehen fest. Zehn renommierte, langjährig etablierte sowie auch junge Architekturbüros waren seit November 2014 im Rahmen eines Realisierungswettbewerbs eingeladen, einen Entwurf für das hochwertige Wohn- und Geschäftshaus mit Innenhofbereich zu erarbeiten.
Der Neubau ist Teil des Gesamtensembles, das die Bayerische Hausbau (www.hausbau.de) von der HypoVereinsbank erworben hat. Mit dem ersten Preis für das Wohn- und Geschäftshaus wurden Diener & Diener Architekten (Basel/Berlin) zusammen mit Vogt Landschaftsarchitekten AG (Zürich) ausgezeichnet. Dieser Architekturentwurf bildet nun die Grundlage für die weitere Planung. Den zweiten Preis erhielten Hild und K Architekten (München) mit lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh (München). Auf den dritten Platz kam TIM HUPE Architekten (Hamburg) mit Müller Illien Landschaftsarchitekten GmbH (Zürich).
„Der Entwurf von Diener & Diener Architekten überzeugt durch seine hohe gestalterische Qualität: Die zeitgemäß ausformulierte Palaisarchitektur spiegelt sich sowohl in der Fassade als auch in der städtebaulichen Kubatur wider, die durch zwei Innenhöfe gegliedert wird“, betont Dr. Jürgen Büllesbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau. Die wohlproportionierte Außenfassade folge durch ihre fließende vertikale und horizontale Gliederung einem harmonischen Rhythmus, der dem Stadtbaustein einen angemessenen Auftritt gewähre.
Die Preisträger haben mit ihrer Arbeit eine Lösung gefunden, die sich nach Auffassung der Jury mit ihrer städtischen Grundstruktur gut in die bestehende Umgebung mit den denkmalgeschützten Fassaden und somit in das gewachsene Stadtbild des Münchner Altstadtensembles einfügt. Zudem wird der historisch geprägten Umgebung Rechnung getragen, indem die ursprünglichen Baukörperkonfigurationen aufgegriffen wurden. „Der geplante Nutzungsmix des Gesamtensembles aus Wohnen, Hotel, Büro, Parken und Gewerbeeinheiten trägt zur Belebung der Münchner Altstadt bei“, ergänzt Büllesbach.
Urbaner Stadtbaustein mit Wohn- und Gewerbeflächen
Der sechsgeschossige Wohnneubau auf dem rund 2.200 m² großen Teilgrundstück integriert auf rund 9.300 m² Geschossfläche Appartements sowie Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit Wohnungsgrößen von 60 m² bis 160 m². Über eine repräsentative Empfangshalle gelangen die zukünftigen Bewohner in einen Innenhof, der über ein Vestibül mit einem weiteren Hof verbunden ist. Über das Vestibül werden die Wohneinheiten durch zwei großzügig angelegte Treppenhäuser erschlossen.
Anhand von Loggien mit bodentiefen Verglasungselementen öffnen sich die Wohnräume zu den beiden Innenhöfen. Aufgrund des offen gestalteten Gebäudeschnittes werden die Wohnungen von mindestens zwei und mitunter sogar von drei Seiten belichtet. In der zweigeschossigen Tiefgarage mit insgesamt rund 90 Stellplätzen ist für jede Wohneinheit mindestens ein Stellplatz vorgesehen. Im Erdgeschoss des Gebäudes werden auf rund 900 m² Flächen für kleine Laden- und Büroeinheiten entstehen.
Eine Mischung aus Wohnen, Hotel, Büro, kleinen Läden und Parken
Auf dem insgesamt 8.300 m² großen Gesamtareal an der Kardinal-Faulhaber-, der Pranner- und der Salvatorstraße plant die Bayerische Hausbau – wie auf einer Bürgerinformationsveranstaltung im Oktober 2014 vor Auslobung des Wettbewerbs angekündigt – eine gemischt genutzte Entwicklung, die neben dem Neubau mit Wohn- und Gewerbeflächen zudem ein Hotel, Büros und Parkflächen integriert.
Das Ensemble, das derzeit noch den Firmensitz der HypoVereinsbank beherbergt, umfasst auf insgesamt rund 30.000 m² Geschossfläche neben dem Gebäude in der Prannerstraße 4/Salvatorstraße 13, das in den siebziger Jahren erbaut wurde und dem Wohnneubau weichen wird, den Neubarockbau der ehemals königlichen Filialbank beziehungsweise Bayerischen Staatsbank an der Kardinal-Faulhaber-Straße 1, das Palais Neuhaus-Preysing mit seiner streng gegliederten Rokokofassade an der Prannerstraße 2, ein Bürogebäude am Salvatorplatz sowie die Salvator-Parkgarage.
Für die Gebäude an der Kardinal-Faulhaber-Straße 1 und für das Palais Neuhaus Preysing plant die Bayerische Hausbau auf insgesamt rund 20.000 m² Geschossfläche ein Fünf-Sterne-Hotel mit rund 150 Zimmern und Suiten, Gastronomieflächen, sowie einem SPA-Bereich. Die prunkvollen historischen Fassaden der Gebäude ebenso wie die unter Denkmalschutz stehenden Bauteile bleiben dabei vollständig erhalten. Aktuell laufen Gespräche mit ausgewählten potenziellen Hotelbetreibern.
Das Gebäude im Norden am Salvatorplatz 3 bleibt ebenfalls bestehen. Es soll auf 2.300 m² Geschossfläche weiterhin Platz für Büroeinheiten bieten. Gleiches gilt für die öffentliche Salvator-Parkgarage mit rund 460 Stellplätzen.
Die Bauanträge für das Wohn- und Geschäftshaus sowie für das Hotel plant die Bayerische Hausbau im Herbst 2015 einzureichen. Der Beginn der Bauarbeiten ist nach dem Auszug der HypoVereinsbank in den dann fertig gestellten HVB-Tower für 2016 geplant. Die Fertigstellung des Wohn- und Geschäftshauses ist für Ende 2019 vorgesehen.