BFW zu Koalitionsverhandlungen: „Steine statt Brot“

„Wir halten weiterhin jegliche Mietpreisbremsen für falsch und für nicht durchsetzbar. Die angedachte zeitliche Befristung und räumliche Begrenzung fordert bereits der Eigentumsschutz. Mit der degressiven Abschreibung für den Neubau wird eine Grundforderung der BFW-Unternehmen erfüllt und somit das Grundübel für die Wohnraumknappheit, die schlechtesten Neubaubedingungen der Nachkriegszeit, angegangen“, kommentiert Walter Rasch, Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (www.bfw-bund.de), die bekannt gewordenen ersten Ergebnissen der Arbeitsgruppe Verkehr, Bau und Infrastruktur.

Demnach sollen in Großstädten mit besonders angespanntem Wohnungsmarkt Bestandsmieten nur noch um höchstens 15 % in vier Jahren angehoben werden dürfen - bisher gilt dies für eine Frist von drei Jahren. Auch eine Mietpreisbremse bei Wiedervermietungen sei vorgesehen, allerdings mit der Kopplung von Wohnbaufördermaßnahmen wie die degressive Abschreibung. Diese Maßnahmen sollen zunächst für fünf Jahre greifen und auf ihre Wirkung überprüft werden. In welchen Städten diese Instrumente angelegt werden, sollen die Länder festlegen.

Unklar sind bisher die vorgesehenen Änderungen bei der Modernisierungsumlage. Die SPD hatte im Wahlkampf von einer Absenkung der Umlagemöglichkeit auf 9 % der Modernisierungskosten gesprochen. "Eins ist klar, mit demographischen  Wandel und Energiewende steht die Immobilienwirtschaft vor Herausforderungen, bei denen die staatliche Förderung nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Es braucht privates Kapital, also auch Investitionsanreize. Wer hier bewährte Instrumente wie die Modernisierungsumlage anfasst, riskiert heftige Einschnitte bei der Investitionsbereitschaft der Branche. Leidtragende werden die Mieter sein, deren Wohnbedingungen sich schleichend verschlechtern werden", so Rasch weiter.

Thematisch passende Artikel:

BFW: Mit Mietpreisbremse verfehlt die Bundesregierung ihre wohnungspolitischen Ziele

„Die Ankündigung einer Mietpreisbremse kommt zur absoluten Unzeit und konterkariert die Bestrebungen der Bundesregierung. Man kann nicht gleichzeitig Anreize schaffen und Bremsen einführen und...

mehr

BFW: Abschied vom Mieterland Deutschland

„Die Immobilien- und Wohnungswirtschaft braucht verlässliche Rahmenbedingungen und Investitionsanreize, um den Wohnungsmarkt durch Neubautätigkeit zu entspannen und mit Modernisierungen die...

mehr

BFW: Pläne zur Mietpreisbremse gefährden Vergleichsmietensystem

„Angesichts der Preisentwicklung der letzten Jahre, ist zu beobachten, dass die Inflationsrate stets über dem Mietpreisindex lag und sich damit eine schleichende Entwertung der Immobilie entwickelt...

mehr

BFW: Ankündigung einer Mietpreisbremse bis zum Sommer verkennt Vorgaben des Koalitionsvertrages

„Der Wettlauf zwischen Bau- und Justizministerium, wer am schnellsten die Mietpreisbremse angeht, widerspricht den klaren Vorgaben des Koalitionsvertrags“, kommentiert Walter Rasch, Präsident des...

mehr

BFW: Referentenentwurf zur Mietpreisbremse ist Angriff auf das Vergleichsmietensystem

„Wer das Auseinanderfallen von Mietspiegel- und Angebotsmieten zur Begründung der Mietpreisbremse heranzieht, hat keine Ahnung von der Entstehung der Mietspiegel und ihrer Funktion“, kommentiert...

mehr