Schimmel nachhaltig vermeiden

Gegen Schimmelbefall in Gebäuden hilft langfristig nur eine umfassende Feuchtesanierung. Mithilfe optimal abgestimmter Maßnahmen lässt sich Schimmel dauerhaft vermeiden.

Feuchte und schimmelige Wände treten besonders häufig in erdberührten Bereichen wie Kellern oder Souterrain-Wohneinheiten auf. Der Befall mindert nicht nur den Wert einer Immobilie erheblich, auch unter Aspekten der Wohnhygiene ist Schimmelbefall in Innenräumen ein ernst zu nehmendes Problem. Kosmetische Maßnahmen verbessern zwar kurzfristig die Optik, langfristig führt jedoch nur eine systematische Feuchtesanierung zum Ziel. Mit optimal aufeinander abgestimmten Maßnahmen und Produkten wird das Gebäude nicht nur nachhaltig von Feuchtigkeit und Pilzbefall befreit, sondern auch die Energiebilanz deutlich verbessert.

Schimmelbekämpfung heißt Ursachenbekämpfung

Schimmelpilze lieben Feuchtigkeit. Um Schimmelbefall langfristig vorzubeugen, ist es daher notwendig, entsprechende Schwachstellen am Gebäude frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Häufigste Ursachen für Schimmelbefall sind ne­­­ben falschem Nutzerverhalten Bau­­­­­mängel, durch die Feuchtigkeit ins Gebäude eindringen kann. Dazu zählen zum Beispiel mangelhafte Abdichtung oder ungenügender Schlagregenschutz. Die Kombination aus Feuchte mit Baustoffen wie Tapeten, Dispersionsfarben, Gipskarton oder sonstigen orga­nischen Baustoffen begünstigt Schimmelwachstum zusätzlich. Bei ausreichend Wärme und Feuchtigkeit bilden diese Mate­rialien den idealen Nährboden für Pilze.

Gesundheitsschutz ist wichtig

Wird Schimmelpilzbefall festgestellt, muss unbedingt zunächst die Ursache geklärt werden, bevor man mit den fachgerechten Sanierungsmaßnahmen beginnt. Zu diesem Zweck ermitteln Sachverständige zunächst die vorliegende Wasserbelastung und überprüfen, ob ausreichende Abdichtungsmaßnahmen vorgenommen wurden. Dabei stützen sie sich vor allem auf die DIN 18195 für die Planung und Ausführung von Bauwerksabdichtungen.

Da bei der Schimmelbekämpfung häufig eine erhöhte Sporenkonzentration freigesetzt wird, ist es, je nach Befallsgröße, ratsam, während dieser Untersuchungen Überbrückungsmaßnahmen zu ergreifen. So sollten Befallsbereiche zum Beispiel mit Folie abgeklebt werden. Hat der Schimmel eine Fläche von mehr als 0,5 m² befallen, ist darüber hinaus eine Abschottung der Befallsbereiche durch Einrichten eines Schwarz-/Weißbereichs vorgeschrieben.

Pilzsporen auf natürliche Art bekämpfen

Kleinflächiger Schimmelbefall, der durch geringen Luftwechsel, zu voll gestellte Räume und durch vermehrte Feuchtigkeit im Bad hervorgerufen wurde, kann relativ leicht beseitigt werden. Dazu werden die befallenen Oberflächen zunächst ganzflächig mit einem Schimmelpilzentferner besprüht. Es sollten anwenderfreundliche, hautverträgliche und biologisch abbaubare Produkte ohne umweltbelastende und gesundheitsgefährdende Wirkstoffe verwendet werden. Der Schimmelpilzentferner weber.san Schimmel Ex basiert beispielsweise auf einer effektiven, mit natürlichen Fruchtsäuren stabilisierten Wirkstofflösung, die auch in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommt. Nach ausreichender Einwirkzeit wird der abgetötete Befall vollständig entfernt.

Wird der Raum nach Abschluss der Feinreinigung mit einem Sporenvernichter vernebelt, werden auch die in der Luft verbliebenen Schimmelpilzsporen innerhalb von zwei Stunden vollständig inaktiviert. Selbst Wohnbereiche sind nach Abschluss der Behandlungsmaßnahme und anschließender, gründlicher Lüftung sofort wieder begeh- und bewohnbar.

Abdichtungssanierung sperrt Feuchtigkeit aus

Um einem erneuten Schimmelpilzbefall vorzubeugen, muss nach der flankierenden Be­­handlung mit Schimmelpilzentferner und Sporenvernichter stets eine fachmännisch ausgeführte Sanierung zur Ursachenbeseitigung erfolgen. Nur eine hochwertige Bauwerksabdichtung gewährleistet einen langfristigen Schutz der Bausubstanz. Ist eine Abdichtungssanierung im Kellerbereich notwendig, sollte diese, wenn es die baulichen Voraussetzungen erlauben, von außen ausgeführt werden. Dies verhindert, dass die Bausubstanz weiterhin durch Wasser und erneute Schimmelbildung geschädigt wird.

Am Markt sind Abdichtungssysteme für jeden Belastungsfall, von Bodenfeuchte bis hin zu drückendem Wasser, verfügbar. Allerdings müssen, abhängig von der Produktauswahl, zuvor alte bituminöse Anstriche oder Be­­schichtungen auf Bitumenbasis aufwändig entfernt werden. Ein speziell für dieses Anwendungsgebiet entwickeltes Altabdichtungssanierungssystem des Baustoffherstellers Saint-Gobain Weber macht diese Arbeit durch eine systemgerechte, praxisorientierte Haftbrücke überflüssig und spart so Arbeitszeit und Kosten.

Dem Mauerwerk das Wasser entziehen

Auch bei erfolgter nachträglicher Außenabdichtung sind im Regelfall Feuchtigkeitsschäden auf der Innenseite zu sanieren. Mithilfe einer fachgerechten Mauerwerkssanierung wird die Bausubstanz systematisch wieder aufgebaut. Eine Horizontalsperre aus Silikon-Mikroemulsionskonzentrat stoppt den kapillaren Wassertransport und verhindert so, dass das Mauerwerk durch aufsteigende Feuchtigkeit weiter geschädigt wird. Für kleinere Sanierungsvorhaben stehen hierfür verarbeitungsfertige Lösungen zur Verfügung. So kommt das „Mauerwerksanierungssystem einfach und sicher“ des Herstellers Saint-Gobain Weber beispielsweise ohne Maschinentechnik aus. Die Injektionscreme weber.tec 946 wird ganz einfach mit der Handdruckspritze manuell in das Mauerwerk injiziert.

Ergänzt wird diese Mauerwerksanierung durch den Auftrag eines feuchteregulierenden, schimmelpilzhemmenden WTA-Sanierputzes. Diese alkalischen, diffusionsoffenen Putze verfügen über eine hohe Porosität sowie ein hervorragendes Salzspeichervolumen. Vorhandene Feuchtigkeit kann ungehindert entweichen. Erneuter Schimmelpilzbildung wird somit vorgebeugt.

Nachhaltiger und energetischer Feuchteschutz

Aufgrund der starken Temperaturunterschiede sammelt sich Feuchtigkeit am häufigsten an den Innenseiten von nicht oder schlecht gedämmten Außenwänden. Eine mineralische Innendämmung verbessert den Wärmeschutz des Wandaufbaus, verhindert Kondensatfeuchte auf der Bauteiloberfläche und beugt so Schimmelbewuchs vor. Zeitgemäß ist die Dämmung der Kellerinnenwände mithilfe praktischer Dämmboards, wie sie der Baustoffhersteller Saint-Gobain Weber anbietet. Die rein mineralischen Platten sind druckfest und formstabil und dank des geringen Ge­­wichts leicht zu verarbeiten. Neben einem erhöhten Schallschutz bieten die Platten den optimalen Brandschutz der Baustoffklasse A1 und sind somit ebenso wie der entsprechende Armierungsmörtel nicht brennbar. Durch ihre geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,042 W/mK erhöhen die diffusionsoffenen Dämmboards die Oberflächentemperatur der Wand, verringern die Energiekosten und verbessern gleichzeitig das Raumklima durch ihre hohe At­­­mungsaktivität.

Die ideale Ergänzung bietet ein mineralischer Kalkputz, denn diese Innenputze wirken antiseptisch und schimmelpilzhemmend. Ebenso wie mineralische Dämmstoffe sind sie diffusionsoffen und atmungsaktiv, so dass überschüssige Feuchtigkeit aufgenommen und nach und nach wieder an die Raumluft abgegeben werden kann. Auf diese Weise sorgt eine vollmineralische Innendämm-Lösung dauerhaft für einen ausgewogenen Feuc­­hte-haushalt und ein angenehmes Raumklima. Darüber hinaus trägt sie zur Verringerung der Energiekosten bei.

Um ein hochwertiges und dauerhaftes Ergebnis zu erzielen, sollte möglichst systemtreu gearbeitet werden. So umfasst das Innensanierungssystem des Baustoffherstellers Saint-Gobain Weber sowohl Produkte für die akute Schimmelbekämpfung als auch Lösungen für die systematische Feuchtesanierung und eine mineralische Innendämmung.

Häufigste Ursachen für Schimmelbefall sind neben falschem Nutzerverhalten Baumängel, durch die Feuchtigkeit ins Gebäude eindringen kann.

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