BFW-Pressekonferenz: Warum die Immobilienpreise wirklich steigen

Kostentreiber
energetische Sanierung

BFW-Pressekonferenz: Warum die Immobilienpreise wirklich steigen

In der Wohnungswirtschaft knarzt es hörbar. Deutschland soll, so der politische Wille, bei hohem Wohlstand eine der energieffizientesten Volkswirtschaften der Welt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, dreht der Gesetzgeber an unterschiedlichen Stellschrauben in der Wohnungswirtschaft, denn hier sieht er größtmögliche Einsparpotenziale. Gleichzeitig soll die Branche die bauliche Anpassung an den demografischen Wandel umsetzen und preisgünstigen Wohnraum anbieten.

„Stärkster Kostentreiber ist die energetische Sanierung“, kritisierte Walter Rasch, Präsident des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), im Rahmen eines Pressegesprächs, das anlässlich des Deutschen Immobilien Kongresses 2013 stattfand. Der Anteil der Kosten für den technischen Ausbau ist in den letzten Jahren immens gestiegen. Bei den Gewerken, die im direkten Zusammenhang mit Heiz-, Wassererwärmungs- und Lüftungsanlagen stehen, liegen die Kostensteigerungen bei über 50 %.

„In der Politik herrscht ein Missverständnis, was soziale Marktwirtschaft ist“, ergänzte Dirk Salewski, Mitglied des BFW-Bundesvorstandes. „Das ist so, als würde der Staat Porsche vorschreiben, einen Sportwagen zu bauen, der nicht mehr als 3 l Benzin verbrauchen und maximal 20.000 € kosten darf.“ Als Weg aus dem Dilemma favorisierte Andreas Ibel, ebenfalls Mitglied im Bundesvorstand, ein bundesweites Bündnis für Wohnen vor, das die Forderungen nach Energieeinsparung mit Wirtschaftlichkeit und bezahlbarem Wohnraum zusammenbringen könnte. Als Anregung könnte Hamburg dienen, wo es so ein solches Bündnis seit September 2011 gibt.

Weitere Vorschläge des BFW, wie die knarzenden Töne wohlklingender werden und bezahlbarer Wohnraum gefördert werden könnte, sind:

– in der Energieeinsparverordnung keine weiteren Verschärfungen vorzunehmen und Förderungen technikoffen auszugestalten,

– die Abschreibungssätze der linearen AfA von 2 auf 4 % zu erhöhen, um der tatsächlichen Wertentwicklung einer Immobilien gerecht zu werden,

– steuerliche Abgaben wie Grund- und Grunderwerbssteuer bundesweit wieder auf einen investitionsfreundlichen Satz zu senken,

– den Verkauf öffentlicher Flächen und Gebäude nicht allein über das Höchstgebot zu entscheiden und

– die Mittel der Städtebauförderung und des altersgerechten Umbaus aufzustocken und zu verstetigen.

Jola Horschig, BundesBauBlatt

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