Trotz schwieriger Rahmenbedingungen beim Steildach: Ziegelindustrie weiter auf Wachstumskurs

Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Ziegelindustrie, fordert Bund, Länder und Kommunen auf, Investitionshemmnisse im Steildachmarkt abzubauen.
Foto: Bundesverband Ziegel / Christoph Große

Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Ziegelindustrie, fordert Bund, Länder und Kommunen auf, Investitionshemmnisse im Steildachmarkt abzubauen.
Foto: Bundesverband Ziegel / Christoph Große
Das Wachstum in der deutschen Ziegelindustrie setzte sich 2017 fort: Laut Produktionsstatistik des Statistischen Bundesamtes stieg der Wert der Produktion gegenüber 2016 um 2,9 %. Treiber dieser Entwicklung war der Mauerziegel mit einer Steigerung um 5,9 %. Trotz ungünstiger Rahmenbedingungen konnten auch die Dachziegelhersteller mit 0,4 % ein leichtes Plus verbuchen. Alles in allem erwirtschaftete die Ziegelindustrie einen Umsatz von 1,5 Mrd. €, was einem Plus von 3,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Davon profitierten auch die Beschäftigten, knapp 8.400 Menschen arbeiteten 2017 für die Hersteller von Pflasterklinkern, Vormauer-, Hintermauer- und Dachziegeln, zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Investitionshemmnisse abbauen

Im Steildachbereich fehle es an langfristigen Perspektiven, die Planungssicherheit für Verbraucher, Investoren und Verarbeiter schaffen, kommentiert Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Ziegelindustrie, die andauernd schwierige Marktlage. Er fordert: „Investitionshemmnisse im Dachmarkt müssen endlich abgebaut werden!“ Das Potenzial für Dachsanierung, Ausbau und Aufstockung sei enorm, leider blieben die wirtschaftlichen Anreize zur Kompensierung des Mehraufwands unzureichend. Regelungswildwuchs bei Bund, Ländern und Gemeinden zu Abstandsflächen, Stellplatzpflichten oder zum Brandschutz schrecken derzeit eher ab, als dass sie zu Investitionen anregen. „Sowohl die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbarte steuerliche Förderung als auch die Abschreibungsmöglichkeiten (AfA) greifen hier zu kurz“, so Frederichs.

„Wohnraum-Offensive“ jetzt starten

Außerdem müsse die Bundesregierung schnellstmöglich ihre angekündigte „Wohnraum-Offensive“ starten und mit ausreichend Finanzmitteln ausstatten. „1,5 Mo. neue Wohnungen bis 2021 werden nur dann gebaut, wenn jetzt die richtigen Anreize gesetzt werden.“ Dazu gehöre die Einführung des Baukindergelds für den Ersterwerb einer Immobilie in Neubau oder Bestand noch in diesem Jahr, so Frederichs. Außerdem müsse endlich mehr Bauland ausgewiesen und die Grunderwerbssteuer in den Ländern spürbar gesenkt werden, so der Hauptgeschäftsführer weiter.

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