Forschungsprojekt: Die Entwicklung einer BIM konformen Dateninfrastruktur für das Facility-Management

Das Hamburger Softwareunternehmen map topomatik GmbH & Co. KG und die Technische Hochschule Dresden forschen ab Juni 2018 gemeinsam an dem Projekt „BIM- und GIS-konforme Dienste für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft“ – kurz IMMOMATIK genannt.

BIM (building information modeling) ist eines der zentralen Themen der Bauund Immobilienwirtschaft. Als Methode der optimierten, softwareunterstützten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauwerken wird BIM bisher jedoch nur in der Planung und teilweise bereits beim Bauen angewendet. Bei den Betreibern von Immobilien ist BIM bisher noch zu wenig bekannt und die Umsetzungsmöglichkeiten sind nicht vorhanden. Dabei sollte BIM sich auf den gesamten Lebenszyklus, auch einer bestehenden Immobilie anwenden lassen. Das wäre sinnvoll, denn 80 % der Kosten, die ein Bauwerk verursacht, entstehen in der Betriebsphase.

Die Notwendigkeit für eine Umsetzung von BIM auch beim Immobilienbetrieb wird von Expertenseite ausdrücklich formuliert. Vom Verband der Wohnungsund Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen wird BIM im Rahmen der digitalen Transformation als eine der zentralen Herausforderungen benannt. Doch die Probleme für eine Umsetzung sind vielseitig: Häufig ist es den Unternehmen nicht möglich, zeitnah valide Auskunft über technisch/bauliche Bestands- und Ausstattungsdaten Auskunft zu erteilen. Diese Daten sind nicht vorhanden, auf verschiedene Stellen verteilt oder schlecht gepflegt.

Ferner wird die Erfassung und die Haltung der Ausstattungsdaten überwiegend in Excel-Listen oder innerhalb der ERP-Systeme durchgeführt. Je nach ERP-, Berateroder anwendungsspezifischem Schwerpunkt entstehen dabei Insellösungen, die den Anforderungen an ein digitalisiertes Unternehmen nicht genügen. Die Definition von Schnittstellen zu Kooperationspartnern und eine Standardisierung der Datenübertragung wird also eine der wichtigsten Forderungen sein.

Prof. Dr. Christian Clemen von der HTW und Sven Axt von map topomatik nehmen sich gemeinsam diesem Thema an. Als Mitarbeiter von Seiten des Unternehmens map topomatik werden Stefan Jacob und Florian Moritz an dem Projekt mitwirken. Von der HTW Dresden arbeiten zwei wissenschaftliche Mitarbeiter an der technischen Umsetzung.

Sollte BIM auch in beim Betreiben der Immobilie Anwendung finden, ist es notwendig, ein CAFM-System zu bieten, mit dem Bestands- und Ausstattungsdaten zentral erfasst, gepflegt und gleichzeitig unternehmensübergreifend auf der Basis etablierter Standards für wohnungswirtschaftliche Geschäftsprozesse genutzt werden können. Die Zukunftsvision ist ein datenbasiertes Netzwerk, in dem alle am Betrieb der Immobilie beteiligten Akteure integriert sind. Diese Themen gehen sogar über die bisher verstandene Definition von BIM hinaus und könnten als erweitertes BIM verstanden werden, da sowohl Daten als auch Kooperationsaufgaben übernommen werden.

Der besondere Fokus des Forschungs- und Entwicklungsprojektes IMMOMATIK liegt auf der Entwicklung einer digitalen Dienstestruktur die offene Austauschformate nutzt. Den Kern bilden Datenserver für wohnungswirtschaftliche Daten der Gebäude (BIM) und der Außenanlagen (GIS). Am 6. November 2018 wird das Unternehmen map topomatik in einem Praxisdialog die Potenziale von BIM speziell aus dem Blickwinkel der Wohnungswirtschaft beleuchten. Experten aus Unternehmen und Prof. Dr. Christian Clemen von der HTW Dresden werden anhand ihrer BIM-Projekte die Zukunft skizzieren, denn BIM kann in der Wohnungswirtschaft nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn eine konsequent unternehmensübergreifende Standardisierung gelingt.

Die Veranstaltung im WhiteLoft Düsseldorf richtet sich an Verantwortliche aus den Unternehmen der Wohnungswirtschaft und den damit verbundenen Unternehmen. Eine Anmeldung interessierter Personen erfolgt unter und wird mit einer Einladung bestätigt.

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