Von der Miete bis zum Feierabendbier: 30 deutsche Städte im Preisvergleich

Das E-Commerce-Unternehmen Wayfair erstellte eine Studie, welche die Lebenshaltungskosten in 30 ausgewählten deutschen Städten vergleicht. Unterteilt in die Kategorien „Gehalt“, „Miete“, „Kita-Gebühren“, „Freizeit“ und „Auto/ÖPNV“ können Nutzer die Kosten diverser Lebensbereiche in einer interaktiven Deutschlandkarte miteinander vergleichen. Eine Deutschlandkarte (www.wayfair.de) sowie einzelne, themenspezifische Grafiken zeigen, wo es sich in Deutschland am teuersten und am günstigsten leben lässt.

Der größte Teil des Gehalts fließt bundesweit in die Miete

Aus den Ergebnissen der Analyse geht hervor, dass die Miete in jeder Stadt einen Großteil des Gehaltes verschlingt. Durchschnittlich liegt der Mietpreis der 30 untersuchten Städte bei 9,68 €/m². München führt die Rangliste der Städte mit den höchsten Mietausgaben an, geringe Miete zahlen dagegen die Einwohner der Städte Gotha und Chemnitz. In Berlin sind die Mietpreise vergleichsweise hoch, während die Einwohner unterdurchschnittlich verdienen. Der Durchschnittsverdienst aller untersuchten Städte beträgt 2.983 €/m². Den Auswertungen zufolge sind die Löhne in den ostdeutschen Städten im bundesweiten Vergleich besonders niedrig, das Schlusslicht bildet Cottbus.

60 % aller Kita-Gebühren niedrig bis ausgeglichen

Monatlich 185 € kostet es, sein Kind für 35 bis 40 Stunden pro Woche in einer Kita betreuen zu lassen. Den Studienergebnissen zufolge sind in mehr als 60 % der untersuchten Städte die Kita-Gebühren deutschlandweit eher niedrig bis ausgeglichen, in 17 % der Städte eher niedrig, in 16 % eher hoch und in 7 % hoch. In Berlin und Düsseldorf zahlen Eltern nichts für die Kita, gefolgt von Chemnitz und Halle mit vergleichsweise geringen Gebühren. Kostspielig ist die Unterbringung des Kindes in Kiel, Bremen und Cottbus. Kiel führt die Liste mit monatlich 320 € an.

Freizeitkosten in Köln am höchsten

Aufsummiert geben die Bürger aller untersuchten Städte für einen Kinobesuch, eine Tageskarte für das Schwimmbad, einen Döner und ein Glas Bier im Schnitt 20,40 € aus. Besonders preiswert gestaltet sich das Freizeitleben in Gladbeck, die höchsten Freizeitausgaben ergeben sich für die Kölner. Ins Kino gehen die Deutschen durchschnittlich für 8,45 € und ins Schwimmbad für 5,60 €. Ein Glas Bier gibt es im bundesweiten Durchschnitt für 2,50 €, wobei es das teuerste Bier für 3,10 € pro Glas sowie den teuersten Döner für 5,70 € in Stuttgart gibt.

Mit durchschnittlich 6,30 € ÖPNV-Gebühr durch die Stadt

Der Benzinpreis für Super E10 liegt im Schnitt bei 1,35 € pro Liter. Preiswert versorgen Autofahrer in Berlin und Gladbeck ihre Fahrzeuge mit Treibstoff zu je 1,31 € und 1,29 € pro Liter. Am teuersten tanken Fahrer in Konstanz und Lörrach, sie zahlen bis zu 1,50 € pro Liter. In der Regel kostet ein Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel 6,30 €. Mit mehr als 7 € sind die Ticketpreise in Bremen, Nürnberg, Kiel und Hamburg verhältnismäßig teuer. Günstig Bus und Bahnfahren können Einwohner in Konstanz und Chemnitz. Das günstigste Tagesticket erhalten Verbraucher für 3,60 € in Cottbus.

Breiter Querschnitt an untersuchten Städten

Um einen möglichst wirklichkeitsgetreuen Querschnitt Gesamtdeutschlands zu garantieren, untersuchte das E-Commerce-Unternehmen Wayfair Städte unterschiedlichster Größe, von Großstädten wie Berlin und München mit über 500.000 Einwohnern bis hin zu kleineren und mittelgroßen Städten mit Einwohnerzahlen zwischen 20.000 und 500.000.

Betrachtet wurden folgende Städte: Aachen, Berlin, Braunschweig, Bremen, Chemnitz, Cottbus, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Emden, Essen, Frankfurt a.M., Freiburg, Gladbeck, Gotha, Gronau, Halle, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Kiel, Köln, Konstanz, Leipzig, Lörrach, München, Münster, Nürnberg, Stuttgart und Wilhelmshaven.

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