TAG Immobilien AG: Wohnkostenquote in vielen ostdeutschen Städten niedriger als vor zehn Jahren
Wohnkostenbelastung in ausgewählten ostdeutschen Städten (Entwicklung von 2006 bis 2017). Quelle: TAG Immobilien AG / Wohnungsmarktbericht Ostdeutschland 2017
Die Wohnkostenquote ist in zahlreichen Städten Ostdeutschlands im Vergleich zum Jahr 2006 gesunken. Am stärksten fiel der Rückgang in Rostock und Chemnitz aus: Hier sank die Wohnkostenquote um vier beziehungsweise zwei Prozent. Damit sind die Mieten inklusive Nebenkosten in diesen Wohnungsmärkten langsamer gestiegen als das Haushaltsnettoeinkommen. Dies ermittelte der Wohnungsmarktbericht Ostdeutschland 2017 der TAG Immobilien AG, der die Wohnungsmärkte von insgesamt 27 ostdeutschen Städten untersuchte.
In Rostock liegt die Wohnkostenbelastung bei durchschnittlich 20,9 % des monatlich verfügbaren Nettoeinkommens pro Haushalt. Für Chemnitz beträgt dieser Wert 17,5 %. In allen untersuchten ostdeutschen Städten, mit Ausnahme von Berlin, liegt die aktuelle Wohnkostenquote unter der 30-Prozent-Marke, die gemeinhin als Obergrenze für bezahlbares Wohnen gilt.
„Ostdeutschland holt weiter auf: Wirtschaftswachstum und Zuzug gehen im Osten einher mit einer wachsenden Kaufkraft. Zugleich stiegen die Mieten bisher nur im moderaten Maße. So ist es zu erklären, dass die Wohnkostenbelastung in Ostdeutschland trotz höherer Mieten in den vergangenen Jahren häufig nicht gestiegen, sondern vielerorts sogar gesunken ist“, sagt Claudia Hoyer, Vorstand der TAG Immobilien AG.
18 von insgesamt 27 untersuchten Städten verzeichnen sinkende Wohnkostenquoten im Vergleich zum Jahr 2006. Neben Rostock und Chemnitz gehören unter anderem Halle an der Saale, Cottbus und Stralsund dazu. In Leipzig (-0,1 Prozentpunkte) und Dresden (+0,9 Prozentpunkte) blieb die Wohnkostenquote nahezu konstant. Die gestiegenen Quoten, unter anderem in Magdeburg und Weimar, liegen im Durchschnitt bei deutlich unter drei Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2006.
Eine Ausnahme in Ostdeutschland stellen Berlin und Potsdam mit Wohnkostenquoten in Höhe von 31,6 beziehungsweise 29,2 % dar. In diesen beiden Städten betrug der durchschnittliche Anstieg der Wohnkostenquote in den vergangenen zehn Jahren 7,5 beziehungsweise 4 Prozentpunkte. In einigen Stadtteilen innerhalb des S-Bahn-Rings geben die Berliner bis zu 51 % ihres Nettoeinkommens für die Wohnung aus, während konstante oder gesunkene Wohnkostenquoten meistens nur noch in den Berliner Außenbezirken zu finden sind.
„In einigen deutschen Metropolen ist in zentralen Lagen eine deutlich erhöhte Wohnkostenbelastung festzustellen. Sie bestärkt uns in unserer Strategie, in ostdeutschen Mittelstädten mit hohem Wachstumspotenzial und steigender Kaufkraft zu investieren. Städte wie Greifswald und Freiberg, aber auch Brandenburg/Havel im Berliner Umland werden für Mieter an Attraktivität gewinnen, denn hier findet sich nicht nur Lebensqualität, sondern auch bezahlbarer Wohnraum“, ergänzt Hoyer.