Heizkosten: Mieter profitieren von mehr Transparenz

Für Mieter lohnt es sich, wenn sie monatlich über ihr Heizverhalten informiert werden. Das ist das Ergebnis eines dreijährigen Modellprojekts von Deutscher Energie-Agentur (dena), Deutschem Mieterbund, Bundesumweltministerium und ista. „Das Ergebnis des Modellvorhabens ‚Bewusst heizen, Kosten sparen‘ zeigt deutlich: Verbrauchstransparenz führt zu mehr Energieeffizienz“, fasste Thomas Zinnöcker, CEO von ista, zusammen.

Die rund 200 Haushalte, die am Projekt teilnahmen, wurden über drei Jahre jeweils monatlich über ihren Heizwärmeverbrauch informiert und sparten dadurch im Durchschnitt 10 % ein. Bereits ab Einsparungen von 3 % machten die Mieter unter dem Strich ein Plus. Zinnöcker: „Mehr Verbrauchstransparenz rechnet sich damit einfach und effektiv für alle: Der Mieter hat mehr Geld in der Tasche, der Vermieter bekommt ein besseres Produkt und der Klimaschutz partizipiert durch die Verringerung der CO2-Emission.“

Das Ergebnis zeigt auch: Effizienzmaßnahmen im Gebäude müssen nicht teuer sein. Im Vergleich zur Dämmung und Heizungssanierung ist der Aufwand für die Verbrauchsinformation überschaubar und amortisiert sich schnell. Wer in Zukunft über die Wirtschaftlichkeit der Energiewende im Gebäude spricht, sollte in einem ersten Schritt auch über mehr Transparenz für die Mieter sprechen.

Das Potenzial ist laut Zinnöcker groß: „Die Energieeinsparungen im Projekt vermitteln eine erste Idee davon, was in der Fläche möglich wäre.“ Knapp die Hälfte aller 40 Mio. Haushalte in Deutschland befindet sich in Mehrfamilienhäusern. Selbst wenn nur ein Bruchteil der Bewohner ähnlich gute Ergebnisse wie im Modellvorhaben erzielen würde, wäre der Effekt für eine erfolgreiche Energie- und Wärmewende riesig. Nicht zuletzt mit Blick auf das ganz erhebliche CO2-Einsparpotenzial.

Zinnöcker wünscht sich daher, die Erkenntnisse aus dem Projekt mit allen Beteiligten weiter zu vertiefen. „Das Ziel muss dabei immer sein,  Win-Win-Win-Situationen für Mieter, Vermieter und Umwelt zu schaffen.“ Weitere Infos zum Modellprojekt unter www.bewusst-heizen.de

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09/2017

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