Immobilienwirtschaft gründet Thüringer Netzwerk

In der vergangenen Woche gründete sich das „Thüringer Netzwerk der Immobilienwirtschaft“ (TNI). Im Netzwerk tauschen sich erstmals auf Länderebene die strukturprägenden Verbände und Akteure der Thüringer Immobilienwirtschaft gemeinsam aus. Vergleichbare Strukturen existieren mit der BID Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland bislang nur auf Bundesebene. Ziele des TNI sind der interne Austausch der Branche und die Förderung des Dialogs zwischen Immobilienwirtschaft und Politik, Verwaltung sowie Öffentlichkeit. Anlass der Netzwerkgründung waren Problemstellungen der Immobilienbranche, die gesamtgesellschaftlichen Charaktere tragen und nicht von der Branche allein gelöst werden können.

Dazu gehört der demografische Wandel im Spannungsfeld zwischen wachsenden Metropolen und schrumpfenden Regionen, zwischen Schwarmstädten und zweiter Leerstandswelle im ländlichen Raum. Dazu zählen aber auch Diskussionen um bezahlbares und altengerechtes Wohnen ebenso wie die Energiewende – wo gesellschaftliche Wünsche und Finanzierbarkeit im Konflikt stehen. Ständig steigende Sanierungs- und Baukosten sowie steigende Energiepreise führen hier zu steigenden Mieten und Kaufpreisen. Hohe Kosten stehen den begrenzten Haushalteinkommen von Mietern und Käufern gegenüber. Dazu kommt: Förderinstrumente, die teilweise seit über 15 Jahren unverändert bestehen, passen nicht mehr zu den Anforderungen des Marktes.

Constanze Victor, Vorstand des vtw. fasst die Lage zusammen: „Die Politik legt uns immer neue Lasten auf. Wir sollen das Weltklima retten, älteren Menschen das Heim ersparen, Flüchtlinge angemessen unterbringen und mit Wohnungsneubau zur Stadtentwicklung beitragen. Gleichzeitig sollen die Mieten möglichst sinken. Dafür muss man schon Zauberer sein.“ Klar ist: Auf Fragen wie diese müssen Politik und Branche gemeinsam Antworten finden. Die Immobilienwirtschaft Thüringens geht einen ersten Schritt und bündelt ihre Kräfte. Das TNI bietet sein gesammeltes Know-how an für einen intensiven Dialog mit Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit.

Die Mitglieder des TNI:

vtw. Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V.

Derzeit haben sich im vtw. 197 Mitglieder, darunter 105 Genossenschaften und 54 kommunale Wohnungsunternehmen zusammengeschlossen. Ende des Jahres 2014 haben die Wohnungsunternehmen im Verband 267.300 Wohnungen bewirtschaftet, nahezu jeder zweite Mieter wohnt bei einem Mitgliedsunternehmen des vtw.

BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Landesverband Mitteldeutschland e.V.

Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Spitzenverband der unternehmerischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitglieder und verbundene Unternehmen an. Sie verwalten momentan einen Wohnungsbestand von rund 3,1 Mio. Wohnungen sowie Gewerberäume von insgesamt 38 Mio. m² Nutzfläche. Im den vergangenen Jahren repräsentierten die Mitgliedsunternehmen ein Investitionsvolumen im Wohnungsbau einschließlich der Grundstücksinvestitionen von ca. 12 Mrd. €.

Haus und Grund Thüringen Landesverband der Thüringer Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e.V.

Haus & Grund ist der mit Abstand größte Interessenvertreter privater Grundstücks-, Haus- und Wohnungseigentümer. Der Landesverband Haus & Grund Thüringen mit über 4.000 Mitgliedern in 20 Ortsvereinen vertritt dabei Ihre Interessen gegenüber der Landesregierung, den Parteien, politischen Organisationen.

IVD Immobilienverband Verband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen Region Mitte e.V.

Der IVD ist der Zusammenschluss der Berufsverbände Ring Deutscher Makler (RDM) und Verband Deutscher Makler (VDM) und eine standesrechtliche Vertretung auch für Immobilienberater, Verwalter, Sachverständige und andere Immobilienberufe. Der IVD Mitte ist als Regionalverband innerhalb des IVD zuständig für die Bundesländer Hessen und Thüringen und umfasst rund 500 Mitglieder.

LEG Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH

Die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen) vereint die Aufgaben der Wirtschaftsförderung, der Standortentwicklung und des Immobilienmanagements unter einem Dach. Sie ist Partner für Investoren und Unternehmer, Forscher und Fachkräfte, Bürgermeister, Landräte sowie Bürgerinnen und Bürger im Freistaat.

TAB Thüringer Aufbaubank Anstalt öffentlichen Rechts

Die Thüringer Aufbaubank (TAB) übernimmt für den Freistaat Thüringen zahlreiche Aufgaben in der Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Wohnungsbauförderung. Die TAB unterstützt zudem die Thüringer Kommunen in Fragen der Finanzierung. Sie wirkt so daran mit, den Wirtschaftsstandort Thüringen weiterzuentwickeln.

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