BGV: „Zehn Millionen für altersgerechten Umbau nur erster Schritt“

Ein Schritt in die richtige Richtung, insgesamt aber unzureichend ist nach Auffassung der Baugewerblichen Verbände (BGV) die Entscheidung des Bundestages, ein neues Programm zur Förderung des altersgerechten Wohnungsumbaus mit Investitionszuschüssen in Höhe von 10 Mio. Euro aufzulegen. Verbands-Hauptgeschäftsführer Lutz Pollmann erinnerte daran, dass Fachleute einen Betrag von deutlich über 100 Mio. Euro pro Jahr an direkten Finanzhilfen für notwendig erachten, um mit dem demografischen Wandel Schritt zu halten und dem Wunsch der Menschen zu folgen, auch im hohen Alter möglichst lange in ihren „eigenen vier Wänden“ wohnen zu können.


Das Baugewerbe hatte in den zurückliegenden Wochen immer wieder auf die Koalitionsvereinbarung verwiesen. Darin war zur Förderung des generationengerechten Umbaus ein neues mit Zuschussprogramm „Altersgerecht Umbauen" angekündigt worden. Diese Vorgabe war allerdings im Haushaltsplan für 2014 zunächst nicht aufgegriffen worden.


Nachdem 2012 das erfolgreiche Zuschussprogramm gestrichen worden war, war die Zahl der seniorengerechten Modernisierungen stark zurückgegangen. Lutz Pollmann: „Das ist gut nachvollziehbar, denn gerade ältere Hausbesitzer wollen sich sehr ungern noch verschulden. Deswegen nutzen sie die zinsverbilligten Kredite deutlich weniger, die die KfW aus ihren Eigenmitteln heraus ja immer noch für Umbaumaßnahmen bereitstellt.“ Studien zufolge würden die Hälfte der Eigentümer und etwa ein Drittel der Mieter bereits über 30 Jahre in ihrer jetzigen Wohnung leben. Der Bedarf an einer altersgerechten und Barrieren reduzierenden Modernisierung sei dort besonders groß. Die Bauwirtschaft stehe bereit, ihren Teil zur Lösung dieser Aufgabe beizutragen und damit eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft anzugehen. Änderungen an den Grundrissen, breitere Türen und Durchgänge, bodengleiche Zugänge zur Dusche oder Badewanne, Geländer und Haltegriffe, rutschsichere Bodenbeläge sowie Lifte und Rampen als Zugänge zu den Wohnungen und den Räumen dort zählen nach Aussagen Pollmanns zu den wichtigsten Maßnahmen in diesem Zusammenhang.

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