Software-as-a-Service: Sicherheit liegt im Trend

Kostengünstig, flexibel, stets verfügbar – damit punktet Software-as-a-Service. Der Trend zur Cloud verändert auch die Angebotsmodelle für wohnungswirtschaftliche ERP-Systeme. Doch wo sensible Daten verarbeitet und gespeichert werden, sollte für maximale Sicherheit gesorgt sein.

2009 hat das Marktforschungsunternehmen Gartner Cloud Computing als strategisch wichtigsten Technologietrend ausgemacht, seitdem landet das Thema regelmäßig auf der Hitliste. 2015 lag es an siebter Stelle hin­­ter Computing Everywhere, dem Internet der Dinge, 3D-Druck, Datenanalyse, kontextbasierten Systemen und intelligenten Ma­­schi­­nen. Die Zukunft prägen zudem Soft­­ware-Defined-Networking, skalierbare Webanwendungen und risikobasierte Sicherheits­maßnahmen.

Eine moderne und flexible Variante

Als ERP-Anbieter für die Wohnungswirtschaft will auch Haufe die Cloud nutzen und modernisiert die Software Haufe wowinex (früher WoWi c/s) dafür technologisch und im Design. Dank vertrauter Webstandards soll sich der Nutzer besser zu­­rechtfinden. „Im aktuellen Up­­date zeigt sich erstmals, wie wir die Oberfläche für Browser optimieren“, erklärt Oliver Skowronek, Produktmanager bei Haufe. „Vor allem werden wir die Architektur so umbauen, dass wir unseren Kunden Haufe wowinex in absehbarer Zeit als flexible und leistungsfähige SaaS-Lösung anbieten können.“

Allgemein bieten SaaS-Lösungen den Vorteil, dass der Kunde keine Lizenzen erwirbt, sondern die Software mietet, wobei sich der Preis nach den in Anspruch genommenen Leistungen richtet. Speicherplatz, Hosting, Pflege und Updates sind im Preis inbegriffen. Die Nutzer können standortunabhängig auf die Software zugreifen. Das Wohnungsunternehmen muss sich weder um Rechnerkapazitäten noch um die Wartung kümmern und kann so hohe Investitionen vermeiden.

Datenverarbeitung im Hintergrund

„Was ich mir vorstellen kann ist, dass im Rechenzentrum viele Prozesse automatisiert angestoßen, zum Beispiel umfassende Auswertungen im Hintergrund eingestellt und terminiert werden“, erklärt Oliver Skowronek die mit der Weiterentwicklung verbundenen Ziele. Das technologische Know-how ist vorhanden, denn im SaaS-Portfolio des Herstellers befinden sich bereits innovative Lösungen wie die Haufe Suite oder umantis Talent Management. Doch was tun Firmen, die die Kontrolle über ihre Daten behalten wollen oder aus rechtlichen Gründen kein externes Hosting wünschen? „Wir werden zweigleisig fahren und unseren Kunden Haufe wowinex als On-Premise-Lösung und als SaaS anbieten“, sagt Skowronek.

Kundenwunsch deutsche Cloud

Aareon bietet ERP-Systeme bereits als SaaS an und hat seit Jahrzehnten ein eigenes Re­­chenzentrum in Betrieb. Das externe Hosting in der Wohnungswirtschaft ist also nichts Ungewöhnliches. Doch seit dem NSA-Skandal werden Cloud-Services kritischer bewertet. Einer Bitkom-Studie zufolge nutzten 2013 zwar schon 40 Prozent aller deutschen Unternehmen die Cloud, doch ebenso viele standen ihr skeptisch gegenüber (Cloud-Monitor 2014, im Auftrag von KPMG). 61 Prozent gaben an, seit der NSA-Affäre weniger Vertrauen in ihren Anbieter zu haben, obwohl mehr als vier Fünftel der Private-Cloud- und zwei Drittel der Public-Cloud-Nutzer ihre Erfahrungen mit den Diensten positiv einstuften. Eine nationale Cloud befürworteten ein Viertel der Befragten, selbst wenn diese mit Mehrkosten verbunden ist. Immerhin erkennen die meisten Unternehmen, dass das Thema Datensicherheit brisant ist, und zwar völlig unabhängig davon, wo eine Anwendung liegt. 74 % stuften Angriffe durch Cyberkriminelle oder Geheimdienste auf ihre Computer und Datennetze als reale Gefahr ein.

Was bedeutet sicheres Hosting?

Wenn der Datenskandal einen positiven Effekt hatte, dann den, dass Anwender und Hersteller der IT-Sicherheit einen hohen Rang einräumen. Ein seriöser SaaS-Anbieter weist Zertifikate wie die ISO/IEC 27001 oder die Einhaltung des BSi-Grundschutzkatalogs nach und nennt seine Hosting-Partner. Er trifft umfangreiche Vorkehrungen gegen Datendiebstahl, Datenverlust und Datenmissbrauch – wie Firewalls, verschlüsselte Datenverbindungen, biometrische Zugangskontrollen, Backups und Brandschutz – und hat ein Incident Management eingerichtet. All dies zeigt: IT-Sicherheit ist nicht nur eine technische, sondern vor allem eine organisatorische Herausforderung, eine Aufgabe für IT-Security-Spezialisten und den CIO.

Heute wollen Kunden vor allem wissen, wo ihre Daten gespeichert sind. Natürlich kann ein Server in den USA ebenso gut geschützt sein wie einer in Europa, doch entscheidend sind die Datenschutzbestimmungen. Haufe hostet seine Cloud-Lösungen nur in bankensicheren Rechenzentren in Deutschland oder Ländern wie der Schweiz, wo die Einhaltung strenger Datenschutzbestimmungen garantiert ist. Vor dem Hintergrund, dass inzwischen sogar internationale Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services oder Oracle erste Rechenzentren in Deutschland eingerichtet haben, erwarten Experten, dass kleine und mittlere Unternehmen zukünftig wieder stärker SaaS-Lösungen nachfragen.

Computing Everywhere

Nicht nur Big Data und IT-Sicherheit stellen die Wohnungsunternehmen vor große Herausforderungen. Menschen sind heute fast ständig und überall von Computern umgeben und wollen sie in jeder Situation nutzen, um zu kommunizieren, online nach Informationen zu suchen und sich in sozialen Netzwerken mitzuteilen. Immer mehr papierlose Prozesse lassen die Datenmengen wachsen. Für Wohnungsunternehmen wird es allerdings nicht darum gehen, möglichst viele Informationen über ihre Mieter zu sammeln und auszuwerten. Sie müssen vielmehr das Vertrauen ihrer Kunden erwerben, dass sie verantwortungsvoll mit den ihnen anvertrauten Daten umgehen.

Die jüngere Kundengeneration, die Smartphone und Tablet intensiv nutzt, erwartet smarte Services. Heute wollen Mieter den Hausmeisterservice von unterwegs aus beauftragen, morgen ihre Heizung per App steuern und übermorgen eine neue Wohnung mit der Datenbrille besichtigen. Hier können sich innovative Geschäftsfelder vor allem für große Wohnungsunternehmen ergeben. Die Software-Partner indes sind gefragt, ihre Lösungen zukunftsfähig zu machen und permanent auf Sicherheitslücken zu prüfen. So wird auch eine ERP-Lösung aus dem Web zum sicheren Fundament für effiziente wohnungswirtschaftliche Prozesse.

SaaS-Lösungen bieten den Vorteil, dass der Kunde keine Lizenzen erwirbt, sondern die Software mietet.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 03/2018 forcont und HWR Berlin legen Umfrage zur SaaS-Nutzung in Deutschland vor

Cloud Computing mit Fragezeichen

forcont, ein auf Enterprise Content Management spezialisiertes Softwarehaus, und die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR) haben erneut eine Umfrage zum Thema Cloud-Computing in...

mehr
Ausgabe 09/2011

Cloud Computing – flexible IT-Leistung

Unternehmen zieht es mehr und mehr in die „Wolke“. Kein Wunder, dass Cloud Computing eines der wichtigsten IT-Themen des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e....

mehr
Ausgabe 06/2017 Webbasierte ERP-Systeme

Bereit für die vernetzte Welt

Aus dem Trend Cloud-Computing ist längst eine viel genutzte Technologie geworden. Das belegen die Zahlen des „Cloud Monitor 2017“, die Bitkom Research, einer Tochter des Digitalverbands Bitkom, im...

mehr

Haufe stärkt weiter Position als ERP-Spezialist für Wohnungsunternehmen und Immobilienverwalter

Mit seinen etablierten ERP-Softwarelösungen Haufe PowerHaus und Haufe wowinex sowie der innovativen Weblösung Haufe axera hat das Unternehmen über 100 neue Kunden gewonnen und seine Marktstellung...

mehr

Mehr IT-Sicherheit und Performance: Haufe wechselt zu Microsoft Azure

Seit Anfang des Jahres wird die webbasierte ERP-Software Haufe axera über die Cloud-Plattform Microsoft Azure bereitgestellt. Mit dem Wechsel bietet Haufe (www.haufegroup.com) Wohnungsunternehmen und...

mehr