Frischluft-Garanten

Dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung liegt im Trend. Als führender Markt verzeichnet Deutschland in diesem Segment seit Jahren Wachstumsraten im zweistelligen Bereich. Das gilt insbesondere für die alternierenden Geräte, die sogenannten Pendel- bzw. Reversierlüfter.

Die steigende Nachfrage beschränkt sich jedoch nicht nur auf den deutschen Markt. Auch im europäischen Ausland und sogar in Japan zeichnen sich Wachstumsmärkte für dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung ab.

Dass sich diese Anlagen solch rasant wachsender Beliebtheit erfreuen, hat praktisch nachvollziehbare Gründe: Zum einen schreibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) bei Neubauten und sanierungsbedürftigen Altbauten inzwischen ein detailliertes Belüftungskonzept vor. Zum anderen sind die Verbraucher durch steigende Energiepreise und wachsende Allergiebelastung sensibler, was Heizkosten und gesundes Raumklima betrifft. So soll zum Beispiel der regelmäßige Luftaustausch so stattfinden, dass keine wertvolle Heizenergie oder Wärme verloren gehen und Schimmel sowie Pollenbelastung minimiert werden.

Dezentrale Lüftungsanlagen der neuen Generation werden all diesen Anforderungen gerecht. Sie entsprechen sämtlichen EnEV-Vorgaben und schaffen ein angenehmes Raumklima. Sie tragen aktiv dazu bei, die Gesundheit der Bewohner zu schützen und bewahren die Bausubstanz vor Feuchte und Schimmelbefall. Dabei können dezentrale Geräte nahezu überall unkompliziert montiert werden – auch nachträglich. Genauso einfach gestaltet sich die Wartung der Geräte. Filter und Wärmespeicher lassen sich in Eigenregie reinigen, wobei ein weiterer Hygienevorteil durch den vollkommenen Verzicht von Lüftungskanälen jeglicher Art resultiert.

Zentrale Lüftungsanlagen können hingegen nur bei einem Neubau oder einer umfangreichen Sanierung ohne größeren Aufwand realisiert werden und verbrauchen deutlich mehr Strom. Auf den Einsatz von uneffizienten Heizregistern kann bei den alternierenden Systemen  aufgrund des Pendelbetriebs vollkommen verzichtet werden. Die vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) zertifizierten dezentralen Lüftungssysteme der Produktreihe „inVENTer iV14“ punkten zudem mit einer rekordverdächtigen spezifischen Leistungsaufnahme von 0,09 W/m³h.

Der Regenerator – ein effizienter Wärmespeicher

In dezentralen Lüftungssystemen lässt sich eine Wärmerückgewinnung über Regeneratoren oder Rekuperatoren erzielen. Ein Rekuperator ist ein einfacher Wärmetauscher mit aneinander vorbeiführenden Luftströmen. Im Gegensatz dazu fungiert ein fester Regenerator in Verbindung mit einem Reversierventilator als Kurzzeit-Speicher für die Raumwärme.

Seit den 1990er Jahren hat die inVENTer GmbH den Einsatz von Regeneratoren als Festkörper zur Wärmerückgewinnung mit der Entwicklung des Keramikerns in dezentralen Lüftungsanlagen perfektioniert. Der Wirkungsgrad dieser Elemente ist hoch. Der Regenerator arbeitet dabei als Wärme-Akkumulator und ermöglicht durch seine Wärmeübertragung einen effizienten Luftaustausch ohne nennenswerten Wärmeverlust nach dem Regenerationsprinzip: Der luftdurchgängige Keramikwärmespeicher wird wechselseitig mit frischer Zuluft und verbrauchter warmer Abluft durchströmt. Er lädt sich zunächst durch die warme Raumluft auf und gibt diese Wärme nach Umkehrung des Reversierventilators an die zuströmende frische Außenluft wieder ab. Basierend auf diesem einfachen, aber effizienten Prinzip lassen sich für die dezentralen Systeme sehr hohe Wärmerückgewinnungswerte realisieren. Im Winter erreicht man dank dicht gesinterter Keramik eine hygienische Feuchterückgewinnung und vermeidet das Problem von zu trockener Raumluft.

Der Reversierlüfter – ein intelligentes Lüftungssystem

Bei dezentralen Lüftungssystemen vom Typ „inVENTer“ arbeiten immer zwei Geräte paarweise im Gegentakt. Während ein Lüfter Frischluft ansaugt, filtert und die saubere Luft in den Raum abgibt, führt der zweite Lüfter gleichzeitig die verbrauchte Luft ab. Dabei drehen sich die Lüfter in definierten Zeitintervallen in eine Richtung, bevor sie automatisch wechseln.  

Die 70-Sekunden-Taktfrequenzen des Reversier- oder Pendelbetriebs haben sich im Rahmen der Produktforschung als ideales Zeitintervall für maximale Wärmerückgewinnung und adäquaten Luftwechsel erwiesen. Genauso effektiv gestaltet sich das Zusammenwirken der dezentralen Lüftungssysteme im paarweisen Betrieb. Hier wird dank Querlüftung ein effektiver Luftaustausch erreicht. Dabei müssen nicht zwangsläufig zwei alternierende Lüfter in einem Raum installiert sein, denn im Allgemeinen genügt schon ein Türschlitz zur Realisierung eines Raumluftverbunds.

Neben dem Reversierbetrieb besteht auch die Möglichkeit der Dauer- beziehungsweise Permanentlüftung. In diesem Lüftungsmodus ist ein Lüfter auf Abluft und sein entsprechender Gegenspieler auf Zuluft eingestellt. So lassen sich im Sommer Schlafräume mit kühler Nachtluft temperieren.

Variantenreichtum für verschiedene Anwendungsfälle

Aufgrund der multiplen Anforderungen an Lüftungssysteme im Wohnbereich hat inVENTer im Laufe der Zeit unterschiedliche Produktvarianten von dezentralen Lüftungssystemen entwickelt. Sogenannte „Corner-Lösungen“ ermöglichen den Verzicht auf eine außen sichtbare Wetterschutzhaube und verstecken den Luftauslass nahezu unsichtbar in der Fensterlaibung. Daneben existieren Systeme für besonders dünne Außenwände, Systeme für Souterrainbereiche und Geräte zur Integration in Dachschrägen.

Auch für die Belüftung einzelner Räume wie etwa für Badezimmer und Küchen gibt es dezentrale Systeme mit Wärmerückgewinnung. In einem Gehäuse kombinieren diese „Twin-Geräte“ zwei Keramikspeicher und zwei Reversierventilatoren in einem Gerät und erzeugen so ein reines Einzelraumsystem. Dank speziell konstruierter Innenblenden und Außenhauben wird bei den Twin-Geräten eine Vermischung der Luftströme direkt an den Auslassöffnungen verhindert. Die für die Zulassung der Bauaufsicht notwendige „Kurzschlussfreiheit“ der Luftströme wird so gewährleistet.

Sparsam, sauber, bezahlbar: dezentrale Lüftung im Vorteil

Neben energiesparendem Betrieb und leichtem Einbau weisen dezentrale Lüftungsanlagen einen weiteren Vorteil auf: Sie sind problemlos zu reinigen. Eine Verunreinigung der Anlage ist bei regelmäßiger Wartung nahezu ausgeschlossen. Der Reversierbetrieb sorgt zusätzlich durch wechselnde Luft- und Wärmeströme dafür, dass potenzielle Wachstumsherde für Keime, Pilze und Bakterien entfallen.

Einer dauerhaften Feuchte wird automatisch vorgebeugt, da der Kaltanteil des Wärmespeichers im ständigen Wechsel feucht und trocken gehalten wird. Zusätzliche Filter in den Lüftern, die etwa Staub, Insekten und Pollen abwehren, lassen sich durch den Nutzer leicht entnehmen und reinigen – teilweise sogar in der Spül- oder Waschmaschine. Die Aufrüstung durch Pollenfilter ist insbesondere für Allergiker interessant. Durch ihre statische Ladung gewährleisten diese Spezialfilter auch in Pollenflugzeiten unbelastete Frischluft in den Wohnräumen.

Preislich können dezentrale Lüftungssysteme innerhalb der kontrollierten Wohnraumlüftung punkten. Zum einen ergeben sich Vorteile in Anschaffungs- und Installationsaufwendungen, weil auf den Einsatz von Kanälen und Rohrsystemen verzichtet werden kann. Zum anderen werden die Betriebskosten aufgrund des minimalen Stromverbrauchs und der Möglichkeit der Eigenwartung gering gehalten.

In der Zusammenfassung wird die anfangs getroffene Beobachtung noch einmal zusätzlich bekräftigt: Dezentrale Lüftungssysteme sind tatsächlich die Zukunft gesunden, energieeffizienten und nachhaltigen Wohnens.

Dezentrale Lüftungsanlagen der neuen Generation tragen dazu bei, die Gesundheit der Bewohner zu schützen und bewahren die Bausubstanz vor Feuchte und Schimmelbefall.

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