Stadt- und Quartiersentwicklung

Ein Parcours für Parkour

Parkour heißt ein Trendsport, bei dem die Akteure urbane Hindernisse auf ihre eigene Art und Weise überwinden. In Dortmund hat die DOGEWO21 ein Trainingsgelände mit Gibbonswing, Spider Cage und Tic-Tac-Cube eingerichtet.

Die DOGEWO21, das größte in Dortmund ansässige Wohnungsbauunternehmen, entschied sich vor drei Jahren, im Dortmunder Stadtteil Löttringhausen einen Parkour-Platz zu eröffnen.Was in vielen Großstädten schon seit einigen Jahren praktiziert wird, gibt es nun auch in dem Wohngebiet, in dem überwiegend Familien mit Kindern wohnen. Dort gab es bereits einen Spielplatz. Ein Angebot für ältere Kinder und Jugendliche fehlte.

Der Trendsport Parkour hat eine ganz besondere Anziehungskraft gerade für Jugendliche, die sich auf den üblichen Spielplätzen nur noch schwer wiederfinden. Parkour ist hip, trendy, cool und irgendwie wild! Gerade im Zeitalter von MTV und Youtube gibt es wohl kaum einen Teenie, der noch kein Parkour-Video gesehen hat. Ob in den großen Hollywood Blockbustern wie z.B. Fast & Furious oder James Bond – Casino Royal oder den beliebten Action-Computerspielen, Parkour ist aus den heutigen Medien nicht mehr wegzudenken.

Den eigenen Weg finden

Beim Parkour gilt es, bestehende Hindernisse flüssig und effizient zu überwinden und dabei einen Weg zurückzulegen. Der Traceur (französisch: „der den Weg ebnet“) springt, rollt oder sprintet über alles, was die urbane Umgebung zu bieten hat: Treppen, Mauern, Hauswände, Garagen. Verschiedene Absprünge, Abläufe und Aufstiege werden hierbei mit akrobatischen Elementen kombiniert. Eine Regel dabei: nichts zerstören.

Beim Parkour gibt es keinen Wettbewerb und man benötigt keine spezielle Ausrüstung. Die Ausübung basiert auf den eigenen Wünschen und der eigenen Kreativität. Der Traceur sucht unter Überwindung aller Hindernisse den schnellsten und effizientesten Weg zwischen den selbst gewählten Punkten A und B. Typische Bewegungen sind verschiedene Sprünge, das Überwinden von Hindernissen, Klettern oder Hängen. Die Bewegung soll elegant, effizient, geschmeidig und flüssig sein.Für Teenager ist Parkour ein Umfeld, in dem sie es wagen können, sich auf kreative Weise zu bewegen.

Andere Bewegungsabläufe erfahren und selber umsetzen

Auf den konventionellen Spielplätzen ist Parkour bisher kaum vertreten. Die DOGEWO21 wollte mit dem neuen Trainingsgelände besonders den älteren Kindern und Jugendlichen in dem Wohnumfeld Gelegenheit zu Sport und Bewegung geben. Gerade diese Altersgruppe fühlt sich durch die üblichen Spielplätze in ihrem Wohngebiet nicht mehr angesprochen und nahm das neue, trendige Bewegungsangebot begeistert an.

Der Bau einer Parkour-Anlage ist als ein Bewegungsangebot anzusehen, das älteren Kindern und Jugendlichen einen Anreiz bieten soll, andere Bewegungsabläufe zu erfahren und selber umzusetzen. Aber anstatt im urbanen Raum wie die erfahrenen Traceure in den Videos furios Hindernisse zu überwinden, haben die Teenager die Möglichkeit, die zahlreichen Techniken in sicherer und ansprechender Umgebung direkt vor der Haustür zu erlernen und das Gelernte zu verfestigen. Die dynamische und ausgefallene Sportart Parkour eignet sich besonders für Kinder und Jugendliche, die mit dem konventionellen Leistungs- und Mannschaftssport nichts anfangen können.

Die Anlage in Dortmund besteht aus zahlreichen Einzelgeräten, die in der Kombination ein ganzheitliches und ausgewogenes Parkour-Training ermöglichen. Da gilt es, den Pyramid Climber, eine Kletterpyramide aus Aluminiumbällen mit farbigem Polyurethan-Überzug zu erklimmen oder das Gleichgewicht auf den Vault Rails oder den Precision Bars zu trainieren. Am Gibbonswing können die Jugendlichen das Schwingen, auch Lâché genannt, in Perfektion erlernen. Der Spider Cage eignet sich hervorragend für das Erlernen der Wallrun- und der Under Bar-Technik. Und auch der Tic-Tac-Cube bietet zahlreiche Trainingsmöglichkeiten.

Nicht nur Kinder und Jugendliche aus dem Wohnumfeld in Dortmund-Löttringhausen, sondern auch Jugendliche aus anderen Stadtteilen und Nachbarstädten fühlen sich durch die Anlage angesprochen. Der Parkour-Platz wird über die eigentliche Zielgruppe (Kinder und Jugendliche ab 12-14 Jahren) hinaus auch von jüngeren Kindern stark frequentiert, die die Geräte zum Klettern, Balancieren und Hangeln nutzen.

Die Parkour-Lösungen aus dem Hause Lappset wurden zusammen mit Mitgliedern der finnischen Parkour-Akademie entwickelt. So wurde sichergestellt, dass die Geräte die Anforderungen des Sports erfüllen und von den Nutzern angenommen werden. Durch die verwendeten Materialien und den urbanen Look passen sich die Lappset Parkour-Geräte den innerstädtischen Umgebungen an und lassen sich aufgrund des Baukastensystems hervorragend mit anderen Produkten, z.B. aus der Metallserie CLOXX, zu abwechslungsreichen und herausfordernden Spielumgebungen kombinieren. Da kann es auch ruhig etwas ruppiger und wilder zugehen.

Aufgrund des überzeugenden Konzeptes und der kundenspezifischen Planung jedes einzelnen Platzes ist den Verantwortlichen bei der DOGEWO21 die Entscheidung für die Lappset Parkour-Geräte nicht schwer gefallen. Und wenn man in die strahlenden Augen der kleinen „Besitzer“ schaut, kann man sich sicher sein, dass sich die Investition und die Arbeit gelohnt haben. Denn gibt es eine schönere Bestätigung als vor Anstrengung und Freude gerötete Gesichter und ein ausgelassenes Lachen? Wohl kaum.

Der Traceur springt, rollt oder sprintet über alles, was die urbane Umgebung zu bieten hat.

Auch jüngere Kindern nutzen die Geräte zum Klettern, Balancieren und Hangeln.

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