Norddeutsche Wohnungswirtschaft sucht Schulterschluss

Bündnis für bezahlbares Wohnen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein steigen die Mieten in den Großstädten sowie im Hamburger Speckgürtel. Energetische Vorgaben sowie steigende Baukosten erschweren zunehmend den Bau bezahlbarer Wohnungen. Doch junge Familien, Studierende, Berufseinsteiger und besonders Senioren sind auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen. Viele Menschen im Lande haben die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit erreicht. Steigende Energiekosten und Regelungen wie die Trinkwasserverordnung und die EnEV 2012 treiben die Wohnkosten nach oben und bringen das Fass zum Überlaufen.

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) unterbreitete jetzt auf seiner Arbeitstagung der neuen Kieler Landesregierung ein Bündnisangebot, um gemeinsam mit den Kommunen und weiteren Akteuren im Land die aktuellen Herausforderungen wie steigende Wohn- und Betriebskosten, Energiewende und Demografie zu bewältigen. VNW-Verbandsdirektor Dr. Joachim Wege: „Partnerschaftlich wollen wir den Wohnungsbau vorantreiben und gemeinsam Hemmnisse abbauen.“ Die Mitgliedsunternehmen wollten den Neubau von Wohnungen gerade in den Großstädten und im Hamburger Umland wieder verstärken. Nach den Worten von Wege soll das Bündnis bezahlbares und sicheres Wohnen für Jung und Alt fördern, den demografischen und energetischen Herausforderungen entsprechen und eine integrative Regional-, Stadt- und Quartiersentwicklung unterstützen.

„Mit unserem Angebot verbinden wir ein Leistungsangebot von uns mit Erwartungen an die Politik“, erläuterte VNW-Verbandsausschussvorsitzender Raimund Dankowski. So soll der Gesetzgeber die Belange der Wohnungswirtschaft stärker berücksichtigen. Wohnungspolitik müsse künftig einen höheren politischen Stellenwert bekommen. Dazu gehöre der Verzicht auf kostentreibendes Ordnungsrecht sowie ein angemessener Umgang mit dem Denkmalschutz.

Betreutes Wohnen dürfe nicht mit den Anforderungen des Heimrechts belastet werden. Die Sozialleistungen (SGB II, Wohngeld) müssten sich ferner angesichts steigender Energiekosten an den tatsächlichen Kosten von Vermietern und Mietern orientieren. Und bei der staatlichen Grundstücksvergabe und Bauleitplanung muss laut Dankowski zukünftig das Ziel „bezahlbares Bauen“ im Vordergrund stehen.

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